Ganz Deutschland? Nein, ein kleines wunderschönes Tal wehrt sich tapfer gegen die deutsche Übernahme und bleibt weiterhin österreichisch… So oder so ähnlich könnte die Geschichte über das Kleinwalsertal in einem Asterix-Heft beginnen. Denn das von einer großartigen Bergkulisse eingesäumte Kleinwalsertal, das nur vom Allgäu aus angefahren werden kann, gehört kartographisch unseren Nachbarn. Das allein hätte schon Charme, ersparen sich doch viele deutsche Urlauber, den Weg über die Berge, um nach Österreich zu kommen. Doch der Anreiseweg ist nur die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Das Kleinwalsertal hat als Urlaubsziel so viel zu bieten, das man den Weg in das Tal generell immer gerne auf sich nehmen wird – egal von wo…
Ein Tal für alle
Das Kleinwalsertal liegt im Nord-Osten des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg. Wer es auf dem Straßenweg erreichen möchte, kann dies wie schon erwähnt nur über Oberstdorf in Bayern. Das Tal liegt sehr schön eingebettet in den Walser Bergen, die im Osten und Südosten an die Lechtaler Alpen grenzen, im Norden ragt der Große Widderstein (2536 m) und das Alpenvorland empor und im Süden und Westen wartet das Lechquellengebirge/Arlberg und der Bregenzerwald. Eine traumhafte Gebirgskulisse also, an der man sich nicht sattsehen kann. Es gibt mit Riezlern, Hirschegg, Mittelberg und Baad nur vier Dörfer im Tal, alle eng beieinander. In den ersten dreien findet man unzählige Unterkunftsmöglichkeiten – für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel ist ganz sicher etwas dabei. Mit dem für die Touristen im Tal kostenlosen Walserbus kann man sich ganz wunderbar und unproblematisch hin und her durch das gesamte Kleinwalsertal chauffieren lassen. Das spart Zeit und hilft der Umwelt, da das eigene Auto in der Regel nicht mehr bewegt werden muss. Vier Berge sind mit Bergbahnen erschlossen und lassen viele Möglichkeiten der Betätigung zu.
Das Kleinwalsertal im Sommer
Als Familie ist man im Kleinwalsertal hervorragend aufgehoben. Langeweile? Fehlanzeige! Kleine und große Abenteurer fühlen sich hier schnell pudelwohl: Unzählige Wandertouren unterschiedlicher Länge passen sich den Urlaubssuchenden an. Familie mit Buggy? Kein Problem, es gibt einige sehr schöne Routen, die auch gut befahrbar sind, z.B. am Schwarzwasserbach entlang. Auch die auf dem Weg befindliche, völlig sichere Hängebrücke kann überrollt oder mutig von kleinen Kindern überquert werden. Zwischenzeitlich kann man seine übermüdeten Füße im kalten Wasser erfrischen. Oder man folgt dem Burmi-Weg und knobelt gemeinsam mit seinen Kindern am Burmi-Rätsel. Denn immerhin winkt ein Preis im Tourismusbüro. Überhaupt bietet das Tal mit Burmis Abenteuerferien ein abwechslungsreiches Familienprogramm für die Ferienzeiten. Jeden Tag wartet ein neues Abenteuer und begleitet von Bergführern oder Wildnispädagogen tauchen die Kinder für sich oder gemeinsam mit den Eltern in die Erlebniswelt Kleinwalsertal ein und genießen das Leben in den Bergen in seiner Vielfalt. Jemand möchte aus eigenen Kräften die Vertikale erklettern oder im Selbstversorger-Gemüsegarten bei der Ernte helfen und anschließend leckeres Essen zubereiten? Abends am Lagerfeuer taucht man in die Weite des Sternenhimmels ein und ganz ohne Wi-Fi hat man die beste Verbindung seines Lebens. Das Kleinwalsertal erobert Kinderherzen mit echten Erlebnissen, die zu bleibenden Erinnerungen für die ganze Familie werden. Neben dem wöchentlichen Programm gibt es noch weitere Erlebnispfade wie das Burmi-Wasser an der Kanzelwand Bergstation, einen Bikeparcours, Reit-Spaß und vieles mehr. Bauliches Highlight im Sommer 2017: Neue 10er-Kabinenbahnen sollen die beiden 2er-Sesslbahnen, die Ifenbahn bis zur Mittelstation und die Hahenköpflebahn in der zweiten Sektion, ersetzen.
Das Kleinwalsertal im Winter
Die Vorbereitungen auf die kommende Wintersaison im Kleinwalsertal sind bereits in vollem Gange. Schneesicher zwischen 1100 und 1250 m liegt das österreichische Hochgebirgstal, die höheren Skigebiete gehen bis auf rund 2000 m und starten zum Teil bereits am 10. Dezember in die Wintersaison 2016/2017. Während die Städte unter dem Hochnebel grau in grau erscheinen, herrschen im Kleinwalsertal gute Aussichten auf Sonne und allergiefreie Höhenluft. Das Hochtal ist wie eine Sonnenbank, die den Körper mit Vitamin D versorgt, dem „Sonnenhormon“, an dem es im Winter oft mangelt. Eine weitere „Gute-Laune-Grundlage“ liefern die grenzüberschreitenden Skiberge im Kleinwalsertal: Kanzelwand-Fellhorn, Walmendingerhorn, Ifen und das Talskigebiet mit der Heubergarena. Die 128 Pistenkilometer bieten für jede Brettlänge das Passende: kilometerlanges Oberschenkeltraining für die Beißer, Gipfelpisten im XL-Format für die Sonnenanbeter, knietiefe Geheimtipps für Freerider und Freestyler und leichte bis mittelschwere Hänge für Familien und Genuss-Skiläufer. Wer einen Abstecher nach Oberstdorf machen will, hat außerdem das Nebelhorn und die Söllereckbahn auf seinem „grenzüberschreitenden“ Skiticket. Dank der Höhenlage glänzen die Skiberge mit verlässlicher Weißheit bis ins Frühjahr. Maschinelle Beschneiung sorgt erstmals auch am Ifen dafür, dass die Talabfahrten bis zum Saisonende gut in Schuss sind. Auch das Après steht, anders als in manch anderen Skigebieten, für die unaufgeregte, ruhig-gemütliche Walser Lebensart. Ein besonderes Highlight ist die neue Olympiabahn vom Ifen. Die neue 6er-Sesselbahn bringt Skifahrer und Snowboader schnell und bequem vom Tal bis zur neuen Bergstation weit oberhalb der Ifen-Hütte. Mit dem höher gelegenen Ausstieg genießt man längere Abfahrten und hat auch direkten Zugang zur Hahnenköpflebahn. Die deutlich schnellere Olympiabahn schenkt den Gästen nicht nur mehr Zeit für den Spaß auf der Piste, sondern mit Sitzheizung und Wetterschutzhauben maximiert sie auch den Komfort.
Auf der Seite der Tourismuszentrale Kleinwalsertal findet man sämtliche relevanten Informationen über das Kleinwalsertal. Und selbstverständlich kann dort auch ganz unproblematisch nach einer geeigneten Unterkunft gesucht und diese natürlich auch gebucht werden!
Quellen und Bildrechte:
- 1. © Kleinwalsertal Tourismus eGen / www.kleinwalsertal.com / Oliver Farys
- 2./4. © Christiane Köhler
- 3. © Kleinwalsertal Tourismus eGen / www.kleinwalsertal.com / Stephan Repke
- 5. © Kleinwalsertal Tourismus eGen / www.kleinwalsertal.com