St. Anton am Arlberg: Auch im Sommer ein tolles Ziel

St. Anton ist seit mehr als 30 Jahren ein äußerst beliebter Treffpunkt für Wintersportfans aus aller Welt. Ist die Tiroler Urlaubsregion doch mit Abstand eines der größten Skigebiete Österreichs. Dass sie auch im Sommer und besonders für Familien einiges zu bieten hat, konnten wir nun am eigenen Leib erfahren…

Während sich der beliebte Ski-Ort bereits auf die kommende Wintersaison emsig vorbereitet, stattete meine kleine Familie der wunderschönen Region am Arlberg im heißen August einen kurzen, aber höchst abwechslungsreichen Besuch ab. Und auch ohne Schnee und Skilifte hat St. Anton so einiges zu bieten, was einerseits sehr beeindruckend und manchmal einfach nur toll ist – gerade wenn Kinder nicht ermuntert werden müssen, um einige Wander-Kilometer zu absolvieren.

Wer eine ruhige Unterkunft dem quirligen St. Anton vorzieht, weicht aufs dörfliche Pettneu aus, das nur wenige Kilometer entfernt ist. Dort können wir wärmstens das Hotel Pettneuerhof empfehlen. Familiär geführt und mit äußerst herzlichen Besitzern und Personal weist es zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Schön ist außerdem, dass man mithilfe des Wanderbusses schnell in St. Anton oder an anderen Ecken der Region gelangen und dass man das Auto auch mal ein paar Tage stehenlassen kann.

Dass der Wanderbus nichts kostet und auch die Benutzung der St. Antoner Bergbahnen an einem Tag frei ist (was noch immer keine Selbstverständlichkeit ist und gerade bei Familien eine unglaubliche Ersparnis nach sich zieht) verdanken die Gäste der St. Anton Sommer-Karte. Bereits ab der ersten (!) Übernachtung wird diese von den Vermietern ausgehändigt. Und hat noch einige andere tolle Leistungen inkludiert. Wer länger urlaubt, sollte ggf. gegen eine Gebühr eine Aufbuchung zur Premium-Karte in Betracht ziehen. Denn diese ist um viele attraktive Leistungen erweitert und bietet eine täglich uneingeschränkte und kostenlose Benutzung aller Bergbahnen.

Als Familie mit zwei unterschiedlich alten Kindern muss man nicht lange suchen, um sehr schöne und spannende Wege und Touren für sich zu finden. So geht’s dann auch natürlich hoch hinaus und zwar sehr hoch! Der Valluga ist mit seinen 2811 Metern der höchste Gipfel im Arlberggebiet. Man kann ihn erklimmen, muss es aber glücklicherweise nicht. Mit der Bergbahn schwebt es sich doch viel gemütlicher mit den Kindern hinauf. Und das Panorama dabei ist einzigartig! Höhenangst sollte man jedoch nicht haben, die letzte Strecke zum Gipfel legt man in einer sehr viel kleineren Gondel zurück. Doch es lohnt sich! Der Rund-um-Blick ist fantastisch. Wer auch im Hochsommer Schnee und Eis erleben möchte, findet dies in der Bergstation ebenfalls. Und wer sich eines festen Tritts sicher ist, kann von dort auch bis zur Mittelstation (oder natürlich auch weiter) wieder hinabwandern. Und genau da trennte sich dann auch unsere Familie. Während Mutter und Kids wieder halb hinabfuhren, um den Panoramaweg Mutspuren am Galzig zu absolvieren, gönnte sich der Vater eine kleine, etwas herausfordernde Strecke und wählte den Weg zu Fuß. Gemeinsamer Treffpunkt: der Speicherteich am Arlensattel, der ideal für eine kurzweilige Pause dient.

Der Panoramaweg Mutspuren ist super für kleine und große Bergwanderer. Gemütlich und nicht allzu anstrengend kann man sich auf eine Reise durch die Zeitgeschichte einheimischer Pioniere begeben. Die interaktive Wander-Rundtour mit Spielen, Naturkunde und kleiner Wasserlandschaft am Speicherteich ist in rund 2,5 Stunden zu schaffen. Gerade mal fünf Kilometer und 200 Höhenmeter sind zu bezwingen. Die Freude auf die nächste Spiel- oder Wissensstation lässt diese dann auch recht klaglos vorüber gehen. Belohnen kann man sich dennoch – und zwar an der Bergstation Galzig, wo ein kleiner Spielplatz und herrliche Sonnenplätze auf durstige und hungrige Gäste nur warten.

Ein absolutes Muss für jedermann ist auch das „sagenhafte“ Verwalltal. Ganz neu gibt es dort zahlreiche Stationen zum Auspowern, Erkunden und Innehalten. Zwischen Wiesen, Waldabschnitten und Bachläufen finden sich interaktive Sagenplätze, an denen Besucher spielerisch in die Mythen und Sagen der Tiroler Region eintauchen können, kurvenreiche Bike-Trails, ein frisch modernisierter Hoch- und Niedrigseilgarten mit insgesamt 22 Kletter-Stationen und die 35 Meter lange Stahlseil-Hängebrücke am Wasserfall. Wer es bis zum Verwallsee geschafft hat, kann sich entspannt und kostenlos via Bus zurück durch das autofreie Tal chauffieren lassen. Und wer ein wenig Erleuchtung sucht, nutzt die Gelegenheit und begibt sich ein paar Meter auf den Jakobsweg, der ebenfalls das Tal durchkreuzt.

Da wundert man sich aber – am WunderWanderWeg! Denn an der Sennhütte oberhalb von St. Anton am Arlberg kann man einen echten Weltrekord entdecken: Mehr als 100.000 Edelweiße bilden hier die Form für eine riesige Blüte. Der angrenzende Lehrpfad als Teil des WunderWanderWegs, aber auch der äußerst hübsch angelegte Weg dahin kann ebenfalls nur fasziniert bewundert werden. Und auch sonst vergeht die Zeit wie im Flug, wenn ein Baumhaus, ein Kneippbecken oder der Natur-Spielplatz ausgiebig erobert werden. Das macht natürlich auch Appetit! Zum Glück bietet die Sennhütte eine großzügige Speisekarte voll mit Tiroler Spezialitäten und einen tollen Ausblick auf die Berge. Was will man eigentlich mehr?...

Natürlich gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken, als jene Orte, die wir besuchten. Was genau, kann jeder auf der Tourismusseite der Region St. Anton nachlesen. Selbstverständlich können über die Seite auch Unterkünfte gesucht & gefunden werden.

Quellen und Bildrechte:

  • Alle Fotos: Christiane Köhler