Madrid -Lebensfreude pur!

Die spanische Hauptstadt ist eine Reise wert. Da wird mir sicher jeder zustimmen, der Madrid schon einmal besucht hat. Aber wer so richtig die Lebensfreude der Madrilenen erleben will, der sollte mal an einem Feiertag durch die belebten Straßen streifen.

Im Zentrum von MadridDie Menschen ziehen mit strahlenden Gesichtern, jeder in seinem Stil feingemacht, zu zweit, in Gruppen, ganzen Familien beschwingt von Plaza die Mayor über die Calle Mayor und natürlich entlang der Gran Via, essen Eis, gehen ein bisschen shoppen (ja, die Läden sind alle geöffnet, die Verkäufer müssen arbeiten) genießen das – natürlich – schöne Wetter, plaudern oder nehmen einen Drink in einer der vielen Bars. Livemusik der verschiedensten Arten an jeder Ecke, und wen die Musik mitreißt, der tanzt einfach los.

Auch die Tische der Restaurants sind gut gefüllt – natürlich sitzen alle draußen mit Blick auf das bunte Treiben.

Egal ob jung oder alt, Arbeiter oder Anwältin, Einheimischer oder Zugereister, Christ oder Moslem – jeder genießt den freien Tag auf friedliche und freundliche Art und Weise.

Den Kunstschätzen auf der Spur

Natürlich ist ein Besuch in Madrid unvollkommen, ohne die vielen kulturellen Highlights zu besuchen, die die Stadt zu bieten hat. Das Museum Reina Sophia birgt unglaubliche Schätze, so dass man leider selektieren muss. Doch das berühmte großformatige Gemälde „Guernica“ von Pablo Picasso, eine dramatische und sehr berührende Anklage gegen den Krieg, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen.

Auch der Prado ist eine gigantische Schatzkammer, es ist unmöglich, sich alles bei einem einzigen Besuch anzusehen. Also sollte man auch hier auswählen – zum Beispiel die große Sammlung an Barock-Gemälden. Ein echtes Highlight ist natürlich auch das Tryptychon von Hieronymus Bosch, für dessen Vielfalt man einige Zeit einplanen sollte. König Philip II. war ein großer Fan des niederländischen Malers, deshalb kam das Museum zu diesem Schatz.

Schreibtisch im Haus von Lope de VegaEin wunderschönes und relativ ruhiges Viertel mit kleinen Straßen ist das Barrio de de las Letras, das Dichterviertel, ideal zum entspannten Bummeln – aber auch zum nächtlichen Feiern. Es liegt im Stadtzentrum zwischen den ebenfalls interessanten Stadtvierteln Puerta de Sol/Gran Vía und Paseo del Arte.

In diesem Viertel lebten einige der bedeutendsten Schriftsteller des goldenen Zeitalters der spanischen Literatur (17. Jahrhundert): zum Beispiel Cervantes, Lope de Vega, Quevedo, Tirso de Molina und Góngora. Um sie zu ehren, wurden viele der Straßen in dieser Gegend nach ihnen benannt. Das Haus von Lope de Vega (1562 – 1635) wird wie zu seinen Lebzeiten erhalten (Foto rechts) und es kann besichtigt werden – unbedingt sehenswert!

Wer nach einer Besichtigungstour entspannen möchte, kann das in einem der herrlichen Parks und Gärten Madrids tun. Im Frühling besonders empfehlenswert ist der Real Jardín Botánico de Madrid, wenn Tulpen und andere Frühlingsblumen blühen. Der Retiro Park ist Madrids beliebtester Park. Hier können Sie ein Picknick veranstalten, auf dem See rudern oder joggen, fahrradfahren und inlineskaten.

Der Parque de Juan Carlos I gehört zu den neueren Grünanlagen Madrids und ist besonders bei Familien beliebt. Es gibt einen See, ein Auditorium und eine Sammlung von Freiluftskulpturen,einen Eislaufplatz, einen Angelbereich, einen Fahrradverleih und einen kostenlosen Zug, der alle 30 Minuten Fahrten durch den Park anbietet. Und wenn es etwas Geschichte sein darf, sind natürlich auch die Parkanlagen rund um den Königspalast zur Entspannung geeignet.

Spanferkel im ältesten Lokal der Welt

Spanferkel im Madrider Restaurant BotinWer auch kulinarisch in die Geschichte Madrids eintauchen möchte, dem sei das wohl älteste Lokal der Welt empfohlen: Sobrino de Botín, seit 1725 im Dauerbetrieb (steht auch im Guiness-Buch der Rekorde!) geöffnet.

Sogar im Lockdown fuhr der Wirt jeden Tag zu seinem Restaurant, um den einmaligen Ofen mit bestem Eichenholz anzuheizen, damit er auch ja keinen Schaden nimmt. Und das hat er nicht - die Spanferkel mit Beilagen muss man einfach erlebt haben!

Übrigens hat hier der Maler Francisco de Goya (1746 - 1828) als Kellner gearbeitet und Ernest Hemingway (1899 - 1961) hat hier getafelt - um nur einige Künstler zu nennen, die hier zu Gast waren.

Ein Muss für einen kleinen Mittagsimbiss ist auf jeden Fall die alte Markthalle mit ihren vielen Food-Ständen, bei deren Anblick einem schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Wer will, kann sich etwas unter den Köstlichkeiten aussuchen und gleich vor Ort verzehren, oder man trägt sein duftendes Päckchen hach Hause und überrascht die Lieben dort.

Ausflug ins Grüne - auch das ist Madrid

Berge rund um MadridWussten Sie, dass zum Gebiet von Madrid nicht nur die Stadt, sondern unter anderem auch wunderbare Berglandschaften mit Wanderwegen, Wäldern zum Pilzesuchen und romantische Flüßchen zum Baden gehören? Wer über genug Geld verfügt, schafft sich hier ein Ferienhaus an, alle anderen machen Ausflüge in die Umgebung. Erholsam ist sicher beides!

Escorial bei MadridEbenfalls außerhalb, 50 km von Madrid entfernt, erwartet den Besucher am Hang des Monte Abantos ein weiteres Highlight: San Lorenzo de El Escorial, Schloss, Kloster, Schule, eine kostbare Bibliothek und die Grablege der spanischen Könige - alles in einem Komplex! Die Klosterburg ist der größte Renaissancebau der Welt und gehört seit 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Nach dem Tod seines Vaters Karl V. im Jahr 1558 beschloss Philipp II., hier die Grablege in El EscorialAnlage zu Ehren des hl. Laurentius zu bauen. Er wollte damit seiner Familie ein Denkmal setzen und sie vor Vergessenheit schützen. 1584 wurde der Bau im schlichten Stil der spanischen Renaissance fertiggestellt. Im Zentrum der Anlage erhebt sich die Klosterkirche, die San Lorenzo de la Victoria geweiht ist. An der Seite des Altarraums gibt es ein Fenster, hinter dem der gichtkranke König im Liegen der Messe beiwohnen konnte.

In der Gruft im Stil des Barock, mit schwarzem Mamor ausgekleidet, sind fast alle spanischen Könige von Karl I. bis Alfons XIII. bestattet. Frauen waren hier nur erwünscht, wenn sie die Mutter eines Königs waren.

Es ist unmöglich, alle Highlights dieser Stadt in einem Artikel zu würdigen. Genauso werden Sie es nicht schaffen, sich bei einem Besuch alles Sehenswerte anzusehen. Aber das macht nichts - Madrid ist eine von den Städten, in die man immer wieder gerne reist!

Hotel-Tipp

Abendessen in der Gingko-BarWir wohnten in dem neuen und modernen 5 Sterne-Hotel VP Plaza España Design an der Plaza de España und Gran Via in Madrid und damit nur wenige Meter vom Königspalast, von der Kathedrale La Almudena und vom Debod-Tempel entfernt. Wer shoppen möchte, geht zweimal um die Ecke und ist mitten drin im Einkaufstrubel.

silberner WasserfallNeben luxuriösen Zimmern mit Blick über die Stadt, einem spektakulären Pool und im 12. Stock des Hotels das Ginkgo Restaurant & Sky Bar bietet das Hotel seinen Gästen auch beeindruckende moderne Kunst - sogar in der Tiefgarage. Sehen Sie sich auf jeden Fall den silbernen Wasserfall an!

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Quellen und Bildrechte:

  • Foto 1: Pixabay
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