Im Schweizer Reka-Feriendorf eine tolle Zeit verbringen…

Unsere kleine Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern unterschiedlichen Alters, sind manchmal, wenn es um den idealen Urlaub geht, schwer auf einen Nenner zu bringen. Im Reka-Feriendorf im Schweizer Wildhaus fühlten wir uns alle sehr wohl…

Die Reka-Feriendörfer sind in Deutschland nicht gerade sehr bekannt, dafür in der Schweiz umso mehr: Acht von zehn EinwohnerInnen kennen die Schweizer Reisekasse Reka, deren Währung, das Reka-Geld, ist. Mit diesem kann an etwa 10.000 Einlösestellen Bahnfahrten, Konzerte, Museumseintritte, Benzin, Übernachtungen, Kinoeintritte, ein Drink und vieles mehr bezahlt werden. Es gehört damit zu den beliebtesten Lohnnebenleistungen der Schweiz. Die Schweizer Reisekasse entstand 1939 mit einer Vision: Soziale Ungleichheiten bei Mobilität und Ferien sollten abgebaut werden. Mit inzwischen mehr als 2000 Ferienwohnungen, darunter die äußerst populären Reka-Feriendörfer, ist Reka inzwischen ein bedeutender Anbieter und gleichzeitig der größte Betreiber von Ferienwohnungen in der Schweiz. Während der starke Franken dem Tourismus eher schadet als nützt, kann sich Reka nach wie vor über tolle Buchungszahlen freuen. Das liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass die auf Familien zugeschnittenen Übernachtungsmöglichkeiten verhältnismäßig günstig angeboten werden können, da das Non-Profit-Unternehmen seinen Gewinn für sozialtouristische Zwecke einsetzt und somit selbst Familien mit besonders geringen Einkommen spezielle Ferienwochen in den Reka-Anlagen nutzen können. Neben den familienfreundlichen Preisen, können besonders die Reka-Feriendörfer mit Vorteilen trumpfen: So sorgt ein kostenloses Rekalino-Familienprogramm für spannende, abwechslungsreiche Kinderbetreuung und sorgenfreie Elternzeit. Außerdem verfügen sie über ein Hallenbad, das bei schlechtem, aber auch gutem Wetter gern und viel vom Nachwuchs genutzt wird. Unsere Familie durfte das Reka-Feriendorf Wildhaus in der Region Toggenburg im Kanton St. Gallen einmal ausgiebig auf Herz und Nieren prüfen…

Zirkusluft schnuppern im Reka-Feriendorf Wildhaus
Während der Sommersaison verwandelt sich das Reka-Feriendorf Wildhaus in eine bunte Zirkuswelt. Von einem echten Zirkuszelt bis zu einem Zirkuswagen steht alles für die kleinen Künstler bereit. Wer will, darf hier dann täglich jonglieren, balancieren und zaubern. Und Übung ist wichtig, denn jede Woche heißt es dann: Die Show beginnt! Dann zeigt der aufgeregte, geschminkte und kostümierte Nachwuchs, was er in wenigen Tagen oder sogar nur Stunden eifrig gelernt hat. Gerade das Rekalino-Ferienprogramm ist ein echtes Highlight in jedem Reka-Feriendorf. Während in Wildhaus die Zirkusmanege ruft, können die anderen Reka-Feriendörfer mit Mottos wie z.B. „Hexenzauber“, „Zwergenland“, „Kinder am Steuer“ und „Bei Tieren und Bauern“ punkten. Wenn gewünscht, können die Kinder fast den ganzen Tag Betreuungsangebote nutzen – auch unabhängig vom jeweiligen Thema des Feriendorfs. Und wenn die Familie das Feriendorf erobern möchte, findet sie noch viele weitere Angebote, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Das können z.B. eine Minigolf-Anlage, ein großer Ballspielplatz, die Tischtennisplatte oder der Billardtisch und diverse Kinderspielplätze sein. Das Highlight ist jedoch sicher ein kuscheliges Hallenbad mit Kinderplanschbecken. Die Wege vom großzügigen und ansprechenden Familienappartement zu den verschiedenen Freizeitaktivitäten sind in der Regel kurz und Serviceleistungen, wie Brötchen- und Supermarkt-Lieferdienst, Wanderticket- und Nespresso-Kapsel-Verkauf sind äußerst angenehme und willkommene Dienste. Ein kleiner Kennenlern-Abend, wo die Vorzüge der Umgebung und zahlreiche Tipps für Familien von den stets freundlichen Gastgebern und Mitarbeitern der Tourismuszentrale angepriesen werden, sind äußerst hilfreich und finden großen Anklang bei allen Gästen. So steht gleich zu Beginn des Urlaubs einer entspannten Planung der nächsten Tage nichts mehr im Wege. Und wenn es doch mal einen freien Abend gibt, wo man nicht weiß, was man tun soll, kann man sich eines der vielen Ravensburger-Spiele ausleihen oder die Feriendorf-Bibliothek nach ein wenig Lesestoff durchstöbern.

Hinter den sieben Bergen ist es tausendmal schöner als anderswo…
Zu Recht darf sich die Region Toggenburg als äußerst, äußerst schön bezeichnen. Die sieben Churfirsten bieten alles, was ein Bergurlauber sich nur wünschen kann. Dies können die ganz unterschiedlich gestalteten Wanderrouten, ein Reitausflug, ein gesunder Kneippweg, Husky-/Esel- oder Lama-Trekking oder ein Detektiv-Trail sein. Wer nur eine Woche Urlaub hat, wird schon große Schwierigkeiten haben, alles mitzunehmen, was im Angebot ist. Auch unserer Familie standen leider nur sieben Tage zur Verfügung. Diese wussten wir jedoch wunderbar zu nutzen. Wer Kinder hat weiß, dass wohl die wenigsten pure Wanderlust verströmen. Doch unsere Erlebnisse in Toggenburg spiegelten sich so gar nicht mit den Erfahrungen, die wir bislang mit unserem Nachwuchs machten – zum Glück! Maßgeblich daran beteiligt, waren unsere Ausflüge, die dermaßen kinderfreundlich gestaltet waren, dass wirklich alle ihren Spaß hatten!
Doch im Detail: Ein gemütlicher Start in die Bergwelt ist der Natur-Barfuss-Kneippweg in Wildhaus, der gerade mal 2 Kilometer lang ist und deren Bewältigung ca. eine Stunde (mit regelmäßigen Pausen natürlich auch länger) benötigt. Die rund sieben Stationen, die in regelmäßigen Abständen verteilt aufgebaut sind, sorgen bei kleinen Wanderanfängern gerade für die nötige Ablenkung. Und mit nackten Füßen durch die Natur zu wandern, kann schon sehr spannend sein. Wenn man dann die Bergstation Gamplüt erreicht, kann man den Berg Richtung Tal entweder mit einer kleinen Gondel verlassen oder man wählt die sportliche Variante und leiht sich ein Trotti, eine Art Roller, aus, um dann gemütlich auf zwei Rädern ins Tal hinunterzuflitzen.
Klein und fein ist auch der Sinnepark in Ebnat-Kappel. Dieser regt nicht nur die Sinne an, sondern auch die Fantasie, denn im Park finden sich Natur und Kultur. Zum Beispiel in den geschnitzten Kunstwerken, welche alle einen Bezug zum Toggenburg haben. Zugegeben den Kindern entgeht dies völlig, viel interessanter ist da doch die Chögelibahn, die einer großen Murmelbahn gleicht.
Ein absolutes Muss ist der Toggenburger Klangweg am Fuße der Churfirsten. Hoch zur Alp Sellamatt geht es per Sessellift. Am Wegrand dann Richtung Oberdorf laden über 25 Klanginstallationen zum Ausprobieren und Bespielen ein. Ein unglaublich aufregender Themenweg, der Kleinen und Großen außerordentlich viel Spaß macht. Absolut entspanntes Highlight: Am Schwendisee die dampfenden Füße ins kühle Nass hängen lassen und im Anschluss einen der vielen gut platzierten Wild-Grillstationen anschmeißen, um die mitgebrachten Würstchen in einer wohlverdienten Pause zu grillen. Einfach genial! Gemütlich geht es dann am Ende erneut per Sessellift wieder Richtung Tal.
Ebenfalls empfehlenswert, wenn auch für eine große Familie etwas teuer, ist die Fahrt hoch zum Chäserrugg. Auf dem Hochplateau hat man eine grandiose Aussicht! Dabei locken zwei Routen – der Blumenweg und der Panoramaweg. Da bei unserem Ausflug auf den 2262 Meter hohen Gipfel leider das Wetter nicht so ganz mitspielte und der Wind ordentlich pfiff, gönnten wir uns nach einem nur kurzen Abstecher aufs Hochplateau lieber ein leckeres Dessert im schicken Gipfelrestaurant und genossen von dort ebenfalls die Aussicht. Auch das ist Urlaub…

Das kurze Fazit für unseren erstmaligen Abstecher in die Schweiz: Eine herrliche Landschaft, liebenswerte Menschen, spannende Ausflüge, erholsame und entspannte Pausen, grandios die vielen Grillstationen in der Natur, die jeder völlig unproblematisch zu jeder Zeit nutzen kann und eine fantastische Unterkunft zu einem überschaubaren Preis, die für Familien alles an Bequemlichkeit aufbringt, was vonnöten ist. Wir werden der Schweiz ganz sicher erneut einen Besuch abstatten. Versprochen…

Schweizer Reisekasse (Reka) Genossenschaft

Toggenburg Tourismus

Quellen und Bildrechte:

  • Fotos: © Christiane Köhler