Fügen im Zillertal ist nicht gerade als Wintersportmekka bekannt. Doch für Familien ist der 4.100-Seelen-Ort in Tirol mit dem nahen Skigebiet in Hochfügen ideal: „Zill out“ heißt es – chillige Wintertage auf 640 bis 2.500 Metern Höhe. Unser Reise-Experte Heinrich Rohne hat sich dort mal etwas umgesehen.
Das Skigebiet in Hochfügen ist in der Tat für Familien ideal. Das geht schon bei den kostenlosen „Windelskikursen“ für Drei- bis Fünfjährige los. Ein bisschen durch den Schnee stapfen, im Kreis gehen, die Arme schwingen und dann ein wenig rutschen – erst mit einem, dann mit beiden Skiern. Eine Pizza machen, empfehlen die Skilehrer ihren Schützlingen. Also einen Pflug: Skier vorne zusammen, hinten auseinander. Wie eine Pizza-Schnitte. Es dauert nicht lange, und die ersten Meter sind geschafft. Knapp 40 Skilehrer sind in Fügen und Hochfügen im Einsatz.
Und während die Kinder betreut und geschult werden, genießen die Eltern das Familienskigebiet: Schöne Pisten, für alle fahrbar, kurz mal eine Einkehr in der herrlich gelegenen Wedelhütte auf 2.350 Meter. Alles „zillig“.
Topmodern: die neue Gondelbahn
Doch zufrieden gibt man sich mit dem Angebot in Fügen nicht. Es wird weiter kräftig investiert, rund 75 Millionen Euro waren es zuletzt. Nagelneu ist die Talstation der Spieljochbahn direkt oberhalb der Kinderskiwiese. Mit der topmodernen Zehner-Gondelbahn geht es in Rekordtempo hinauf aufs Spieljoch.
Angekommen an der Bergstation (1.860 m) erwartet einen dort das Bergrestaurant „Bergloft“ mit Lounge, Terrasse und Tagungsmöglichkeiten. Das ist aber längst nicht alles. Zu den Highlights gehören ebenso Fun-Slope, Snowpark, eine Rodelbahn mit 5,5 Kilometer Länge von der Berg- zur Mittelstation, ein Anfänger-Skigebiet im Tal sowie ein Winterwanderweg von der Bergstation zum Gipfelkreuz des Spieljochs auf 1.920 Metern Höhe.
Und der Hit: die sieben Kilometer lange Kondi-Talabfahrt nach Fügen. Außerdem wurden überall die Beschneiungsanlagen erweitert. Das Zillertal setzt eben weiter auf den Wintertourismus. Rund 550 Kilometer Skipisten gibt es dort. Von Fügen aus sind diese schon jetzt einfach erreichbar. Und: Ab dem Zweitage-Skipass sind alle Skigebiete im Ziller- und Tuxertal sowie der Hintertuxer Gletscher inkludiert.
Schneeschuhwandern und rodeln
Der Winter in Fügen und Hochfügen hat aber nicht nur auf den Pisten, sondern auch beim Schneeschuhwandern seinen Reiz. Unberührte, watteweiche Winterwelten laden dazu ein. Zweieinhalb Stunden geht es durch die glitzernden Wiesen und auf von schneebedeckten Bäumen gesäumten Wegen. Eine Wanderung, die nicht ohne ist. Doch Höhenmeter um Höhenmeter lässt man den Alltag hinter sich.
Und noch ein Tipp abseits der Piste: Wandern Sie zum Goglhof auf der Panoramastraße in Fügen. Am schönsten ist es bei Dunkelheit und mit Fackeln. Direkt vom Goglhof aus kann man auf einer drei Kilometer langen, beleuchteten, bestens präparierten und beschneiten Naturrodelbahn ins Tal rodeln. Wer will, kann sich vom Goglhof aus mit dem Rodelexpress noch einmal weitere zwei Kilometer zum höchsten Startpunkt der Rodelbahn bringen lassen und dann die Fahrt mit Blick ins Zillertal genießen.
Und wer dann doch nach einem langen Tag in der Natur und auf den Pisten Ruhe und Entspannung sucht, ist im Wohlfühlhotel Schiestl in Hochfügen bestens aufgehoben. Dann geht es direkt in den großen Wellness- und Saunabereich des Hotels. Das Badeschlössl hat mit vier Erlebnissaunen, Ruheräumen und einem Wohlfühlpool in Sachen Rundum-Wellness bis 22 Uhr einiges zu bieten. Nach einer entspannenden Massage oder Körperanwendung mit hochwertigen Produkten in Dani‘s Vitalcenter fühlt man sich körperlich und seelisch ausgewogen.
Fehlt nur noch das Schiestl-Kulinarium, das vom Langschläferfrühstück über die Nachmittagsjause bis zum Fünf-Gänge-Wahlmenü den Genuss am Köcheln hält. Danach ziehen sich Zillertal-Abenteurer in ihre gemütlichen Komfortzimmer, Kuschelnest- und Panoramasuiten zur Nachtruhe zurück und tanken neue Energie für den nächsten Tag in der Natur.
Ein weiterer Vorteil: Gäste des Schiestl am Eingang des 40 Kilometer langen Zillertales haben die besten Einstiegschancen: sind es doch nur 150 Meter bis zur Spieljochbahn. Dann können die „zilligen“ Familientage schnell und unkompliziert beginnen.
Infos: Das sonnige Fügen liegt im vorderen Zillertal, wo das Tal am breitesten ist, und ist mit rund 4.100 Einwohnern die größte Gemeinde im Tal. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört das Schloss (Bubenburg). Freizeitvergnügen bietet zudem die große Erlebnistherme Zillertal.
Anreise: Das Zillertal hat einen eigenen Autobahnanschluss am Taleingang. Drei internationale Flughäfen liegen in der Nähe: Innsbruck (50 Kilometer entfernt), Salzburg (150 Kilometer) und München (170 Kilometer). Durch die Zillertalbahn ist das Tal an den internationalen Bahnverkehr angebunden.
Sie freuen sich auf Tiefschneehang, Carving- und Buckelpiste? Alle, die es gar nicht mehr erwarten können, in den Skiurlaub zu starten, sollten sich nun fragen: Bin ich wirklich fit? Habe ich mich genug vorbereitet? Falls dem nicht so ist, sollten Sie jetzt noch schnell mit Skigymnastik anfangen...
Vor Lawinen- und Wind geschützt skifahren und das noch mit dem Panorama-Blick ins nahe Hochgebirge – wo geht das heutzutage noch! Wer davon immer noch träumt und bisher noch keine Lösung für sich gefunden hat, der sollte sich mal in der österreichischen Skiregion Dachstein West umschauen. Das hat unser Reise-Experte Heinrich Rohne getan und sich pudelwohl gefühlt.
Immer wieder erzählen Freunde, wie schön es doch im Tiroler Zillertal sei – im Sommer wie im Winter. Das wollte unser Reise-Experte Heinrich Rohne auch selbst einmal erleben. Also hat er sich in die Gletscherwelt von Hintertux aufgemacht.