Erholsamer Familienspaß im Nördlichen Schwarzwald

Wenn vom Schwarzwald die Rede ist, denken viele sofort an witzige Hüte mit roten Bommeln, Schwarzwälder Kirschtorte und Schinken. Doch die Region in Baden-Württemberg einzig und allein darauf zu reduzieren, wäre doch zu schade. Wir konnten uns die Landschaft einmal näher anschauen, genauer gesagt den Nördlichen Schwarzwald, der für Familien ungemein attraktiv ist…

Zunächst ein wenig Geografie: Der Schwarzwald liegt im Südwesten Baden-Württembergs und kann mit dem höchsten und größten zusammenhängenden Mittelgebirge Deutschlands aufwarten. Wir wollen uns jedoch auf das nördliche Gebiet, den Nördlichen Schwarzwald, konzentrieren. Dieser beginnt im Norden im Landkreis Calw und erstreckt sich südlich von Pforzheim, welches das Tor zum Nördlichen Schwarzwald ist. Die rund 2339 qm warten mit einer grandiosen Naturlandschaft auf.

Schon seit jeher zieht es die wanderfreudigen Touristen in den Nördlichen Schwarzwald. Finden sich hier doch unzählige zertifizierte Wanderwege und sogar drei Fern-Wanderwege, die je ca. 200 Kilometer lang sind. Auch Radfahrer kommen in der Region definitiv nicht zu kurz: Es gibt z.B. den Literarischen Radweg entlang an „Originalschauplätzen“ aus den Werken von Hermann Hesse, Ludwig Uhland & Co. oder den Fachwerkstraßenradweg, auf dem man zahlreiche Fachwerkhäuser, Baudenkmäler und Museen kreuzt. Auch gern besucht wird der größte Bikepark Deutschlands, der CONTI BIKEPARK am Bad Wildbader Sommerberg, und der Bike-Cross-Trail mit über 450 Kilometern und über 16.000 Höhenmetern. Genauso schön haben es Erholungssuchende, die im Nördlichen Schwarzwald wellnessen wollen und sich kulinarische Highlights, wie Wildberger Lamm-Spezialitäten, Schwarzwälder Kirschtorte, Schwarzwälder Schinken und Schwarzwaldforelle gönnen möchten und ggf. noch kleine Abstecher in regionale Manufaktoren wie Kapfenhardter Mühle, Nudelmanufaktur und Zuckerhasenfabrik in ihr Programm aufnehmen.

Der Schwerpunkt unserer Berichterstattung soll aber natürlich bei der Familie liegen. So kurz leider nur die Zeit war, um einen Eindruck von der Region zu erhalten, so intensiv nutzen wir diese, um möglichst viel zu erleben und darüber hier berichten zu können und dennoch finden Sie hier leider nur eine kleine Auswahl der möglichen Aktivitäten, die der Nördliche Schwarzwald Familien und anderen Besuchern zu bieten hat…

Baumwipfelpfad auf dem Sommerberg– ein absolutes Muss
Wer dem Schwarzwald auf Augenhöhe begegnen möchte, MUSS unbedingt den Baumwipfelpfad auf dem Sommerberg in Bad Wildbad besuchen! Mit einer Gesamtlänge von 1250 Metern und einer Höhe bis zu 20 Metern über Waldboden schlängelt sich der Pfad durch Buchen, Tannen und Fichten des imposanten Bergmischwaldes – vorbei an zahlreichen Informationsstationen mit Wissenswertem zur heimischen Natur- und Tierwelt! Auch einige Erlebnis- und Spielstationen kreuzen immer wieder den Weg, der übrigens bei einer maximalen Steigung von 6 % problemlos mit Rollstuhl und Kinderwagen befahrbar ist. Am Ende wartet der Höhepunkt des Pfads: der fast 40 Meter hohe Aussichtsturm, der sich als eine architektonisch herausragende Holzkonstruktion darstellt. Auf der Plattform oben angekommen, wird man mit einem einzigartigen Rundblick über die Landschaft des Schwarzwalds belohnt – zur Schwäbischen Alb, ins Rheintal und bei guter Sicht sogar bis zu den Schweizer Alpen. Das finale Sahnehäubchen ist dann eine wilde Rutschpartie durch die 55 Meter lange Tunnelrutsche im Turminneren, an die bereits 6-Jährige teilnehmen dürfen, nach oben gibt es keine Grenze. Wer noch Energie hat, kann im Anschluss den neuen Märchenweg begehen, der ganz in der Nähe des Aussichtsturms seinen Eingang hat. Die geschotterte Rundstrecke durch das mystische Wäldchen präsentiert an 9 der 10 Stationen das Hörspiel „Das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff. Hier wird erzählt, wie der junge Peter Munk um sein Glück ringt. Mit dabei sind das Glasmännlein, der gute Waldgeist, der ihm drei Wünsche gewährt, und der Holländer-Michel – ein riesengroßer, breitschultriger Kerl, der Peters Herz stehlen will. Außerdem erfahren die Märchenwanderer jede Menge Wissenswertes zu verschiedenen Themenbereichen. Zurück geht es dann wieder, wie man bereits auf den Sommerberg kam, nämlich mit der Sommerbergbahn, Baden-Württembergs höchste Standseilbahn, die seit über 100 Jahren Bad Wildbads Zentrum mit dem Sommerberg verbindet.

Die aufregende Welt untertage im Bergwerk in Neubulach
Das Besucherbergwerk in Neubulach lockt große und kleine Abenteurer an. Ausgestattet mit Helm und gelbem oder orangem Regencape geht es in den Hella-Glück-Stollen, um die Welt untertage erleben zu können. Bei 8 Grad Celsius ein äußerst erfrischendes Erlebnis für die ganze Familie. In einer ca. 40-minütigen, höchst interessanten Führung kann man den Stollen recht bequem und ebenerdig gut begehen. Während die Großen fasziniert den Geschichten aus der Welt des mittelalterlichen Bergbaus sowie der Silber- und Erzgewinnung in Neubulach lauschen, bestaunen die Kleinen die höhlenartigen Gänge und ungewissen Tiefen des Stollens. Hier und da glänzt es nach wie vor verlockend und wenn der Führer auch noch einmal kurz das Licht ausmacht, wird es schon ein wenig gruselig. Und man bekommt einen winzig kleinen Eindruck davon, unter welchen lausigen Bedingungen die Bergarbeiter einst ihr Leben bzw. ihre Gesundheit opferten, um ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. Wer es noch abenteuerlicher wünscht, kann bei einer Erlebnisführung in die Unteren Stollen vordringen. Dies geschieht z.T. über Leitern und vermittelt noch besser die Arbeitsbedingungen der Knappen von einst. Natürlich eher lustiger ist dann das Kindergeburtstagspaket „Jetzt geht’s rund“. Nach einer kindgerechten Führung können sich die Kinder im Abbau versuchen. Wer gut aufgepasst hat, kann im Anschluss dann noch ein paar Fragen zum Bergbau beantworten. Dann wird selbst der Kleinste zum Knappen ernannt und erhält eine Urkunde sowie einen funkelnden Stein mit Erz. Wenn das kein Erlebnis ist, was dann?

Mit den flauschigen Alpakas trekken
Neben Esel- oder Ziegentrekking kann die Natur des Nordschwarzwaldes auch mit einem bzw. mehreren Alpakas erkundet werden. Hier haben Spaziermuffel keine Chance, die süßen Tiere mit den großen Kulleraugen lassen sich bereits von Kindern ab 4 Jahren an der Leine führen, wenn die Mama oder der Papa mit dabei ist. Und selbst wenn das Alpaka ein wenig an Tempo zulegt, um den Anschluss an das Leittier nicht zu verlieren, macht es nichts, wenn man die Leine mal verliert. Sofort kann man den Wuschelkopf in kürzester Zeit wieder unproblematisch einfangen. Schnell ist man verzaubert von diesen Tieren. Aber aufgepasst, ein altes Sprichwort sagt: „Schaue nie einem Alpaka zu tief in die Augen, du könntest dich verlieben.“ Wer sich so gar nicht von den Tierchen trennen mag, kann im Anschluss an die Tour ja mit dem Besitzerpaar über den Erwerb des Alpakas verhandeln. Oder wählt die etwas günstigere Variante und kauft sich im Shop auf dem Hof ein paar dicke Alpakasocken…

Karlsruhe – es gibt viel zu entdecken
Viele Parks und Spielplätze ein kompakter Stadtkern mit kurzen Wegen und ein abwechslungsreiches Freizeit- und Kulturprogramm für Groß und Klein – Karlsruhe bietet die besten Voraussetzungen für einen gelungen Familientrip. Nehmen Sie sich unbedingt mindestens einen ganzen Tag lang Zeit, das einzigartige Stadtbild mit dem Schloss als Zentrum, von dem die Straßen wie Strahlen ausgehen, zu erobern. Doch auch dann ist zu befürchten, dass Sie längst noch nicht alles von der „Fächerstadt“ entdeckt haben. Ein guter Start ist die entspannte Durchquerung eine der größten innerstädtischen Parkanlagen Deutschlands. Der Zoologische Garten lädt ein zum Spazieren, Verweilen und natürlich auch zum Bewundern der Tiere. Hat man den Zoo durchquert, ist man dem Schloss schon einen Riesenschritt nähergekommen. Und dieses hinterlässt schon einen imposanten Eindruck. Wer will, kann natürlich es auch genauer unter die Lupe nehmen, besonders zu empfehlen ist jedoch unbedingt das Schlossgartenbähnle, das pfeifend und schnaufend seine Runden durch den Schlossgarten zieht. Nicht nur die Kinder werden die Fahrt genießen, sie bietet auch die Möglichkeit, die laufgeplagten Füße ein wenig erholen zu lassen. Weitere Stationen der Stadt können sein: das Wahrzeichen von Karlsruhe, eine rund sieben Meter hohe Pyramide auf dem Markplatz, eines der zahlreichen attraktiven Bäder und natürlich eines der vielen Museen, die sich im Zentrum mit attraktiven Ausstellungen tummeln. Wer viel sehen will, aber nicht so viel laufen möchte, kann zudem die touristischen Highlights mit der ganzen Familie bei der City Tour im roten Doppeldeckerbus erleben.

Qual der Wahl bei der Unterkunft…
Zahlreich idyllisch gelegene Ferienwohnungen, familienfreundliche Hotels und geniale 5-Sterne-Campingplätze finden Urlauber im Nördlichen Schwarzwald. Da ist für jeden Geldbeutel die passende Unterkunft dabei. Wir hatten das Vergnügen im Kleinenzhof unterzukommen, der idealerweise recht mittig in der Region an der kleinen Enz gelegen ist, sodass man von dort wunderbar zum Erkunden des Nördlichen Schwarzwaldes aufbrechen kann. Der Sommerberg mit seinem Baumwipfelpfad ist nur einen Katzensprung entfernt. Wer kein Typ fürs Zelten ist, kann im Kleinenzhof auch Ferienwohnungen und Hotelzimmer mieten. Zudem ist das Angebot vor Ort dermaßen vielfältig, da ist Langeweile ausgeschlossen. Während die Erwachsenen bei einem Saunagang entspannen, können die Kinder das Hallen- und Freibad besuchen, Ziegenbabys und Hirsche streicheln, sich auf den Spielplätzen austoben, auf Flößen über den Fluß schippern, Gokartfahren oder Stockbrotessen. Gemeinsame Grillabende und Musikevents und noch viel mehr runden das vielseitige Angebot ab.

Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald

Besucherbergwerk Neubulach

Alpakahof Beinberg in Bad Liebenzell

KTG Karlsruhe Tourismus GmbH

5-Sterne-Campingplatz Kleinenzhof

Quellen und Bildrechte:

  • 1. Foto: Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald
  • Alle anderen: Christiane Köhler