Als Familie mit zwei Kindern im Alter von vier und zehn Jahren ist es nicht immer ganz einfach, etwas zu finden, wo alle ihren Spaß haben und am besten natürlich vor allem gemeinsam. Und so nutzten wir einen Kurztrip, um in die Stadt der Spiele, nach Ravensburg, zu fahren. Genauer gesagt wollten wir im neuen Feriendorf im Ravensburger Spieleland übernachten. Unser Sohn, ein bekennender Lesemuffel, freute sich bereits auf den Freizeitpark des Spiele-Giganten. Doch vorher wollten vor allem wir Erwachsene mehr über die Unternehmensgeschichte und seinen Gründer, Otto Maier, erfahren. Wie wurde aus einer kleinen Buchhandlung ein weltweit bekanntes Verlagshaus? Ein Besuch im Museum Ravensburger musste also auch noch drin sein. Bevor Sie jetzt abwinken und glauben, dass Kinder in einem Museum eigentlich keinen Spaß haben, können wir Sie beruhigen. Ravensburger würde wohl kaum ein Museum bauen, in dem sich nicht auch Kinder gerne aufhalten würden.
Herrlich gelegen in einem alten Haus in der wunderschönen Altstadt von Ravensburg erwarten uns moderne Räume des Mitmach-Museums Ravensburger. Auf rund 1000 Quadratmetern, die sich über drei Stockwerke verteilen, kann man sich auf eine Entdeckungsreise durch die Geschichte und Gegenwart der Marke mit dem blauen Dreieck begeben. Und dies kann auch – das wundert wohl keinen – natürlich spielerisch geschehen. Ausgerüstet mit dem audiodigitalen Lernsystem, dem tiptoi®, der hierbei als Museumsguide, als schlauer Begleiter, zur Seite steht, können Kinder und Jugendliche auf eine innovative Museums-Rallye gehen. Der orangefarbene Stift erzählt in jedem Raum Wissenswertes und stellt Quizfragen, die die Kinder mit Hilfe des Stiftes beantworten. Natürlich gibt es altersgemäß unterschiedliche Stufen und Eltern können mit einem zusätzlichen Adapter inklusive Kopfhörer ihre kleineren Kinder begleiten. Oder die Erwachsenen nutzen selbst einen Audioguide, der ihnen spannende Hintergründe und Geschichten aus der Welt der Puzzles und Spiele verrät.
Das Erdgeschoss startet mit den Highlights der Verlagsgeschichte: Die Buchbestseller „Die Welle“ und „Die Wolke“ stehen neben memory®, Malefiz® und Fang den Hut!®. Nach einem kleinen Blick hinter die Kulissen der Fertigung und einer Rekonstruktion des Büros von Otto Maier geht der Spaß im ersten Stock dann richtig los. In der „Spielewelt“ taucht die ganze Familie mit allen Sinnen in die Welt von Sagaland und Co. ein. Auch der „Puzzleraum“ verspricht Infos und Action und die ganz Kleinen erfreuen sich an einer überdimensionalen ministeps®-Welt. Eine besondere Herausforderung wird dann für Eltern der zweite Stock. Denn hier befindet sich die Ravensburger Spiel- und Leselounge, die zum stundenlangen Spielen und Lesen einlädt. Wer clever ist, schiebt die Kids zunächst in die anderen Räume, die es ebenfalls spielerisch in sich haben. Wer kann von sich schon behaupten, mitten in einem Wimmelbuch zu stehen, sich in einem Spacelab zu befinden oder Wissen pur im „Wieso? Weshalb? Warum?“-Raum aufsaugen zu können? Als dann auch noch der große Leserabe zum Einsatz kommt, wird spätestens dann einem bewusst, dass die eingeplanten zwei Stunden Aufenthalt niemals reichen werden. Denn eines wird im Museum Ravensburger garantiert: Man vergisst die Zeit beim Schauen, Spielen, Lesen und Staunen…
Später als gedacht, düst unsere kleine Familie zum Ravensburger Spieleland, das sich seit kurzem dank einer Befragung der Goethe-Universität Frankfurt und der „Welt zum Sonntag“ als familienfreundlichster Themenpark Deutschlands betiteln darf. Seit diesem Jahr können sich Besucher noch mehr Zeit nehmen, um die über 70 Attraktionen zu entdecken. Denn das Ravensburger Spieleland verfügt nun auch über ein Feriendorf. Hier hat man die Qual der Wahl: Soll man sich in eines der liebevoll gestalteten Ferienhäuser mit Vollklimatisierung, einem eigenen Bad mit WC und Dusche sowie einer Wäsche-Vollausstattung einquartieren oder sich für eines der abenteuerlichen „Wieso? Weshalb? Warum?“-Forscher-Zelte samt inkludierter Foscher-Ausrüstung, mit der man auf seine eigene kleine Forschungsreise gehen kann, entscheiden? Wer im eigenen Wohnmobil anreist, findet Platz auf einem der 40 Stellplätze. Für alle Übernachtungsgäste gilt: Der Eintritt an beiden Tagen (!) und das Frühstück im Restaurant einschließlich dem Besuch der Maus sind inklusive. Wenn die Parktore für alle Tagesbesucher geschlossen sind, steht den Feriendorf-Gästen noch die "Maus & Elefant Erlebniswelt" zur Verfügung, sodass auch der Abend kunterbunt zuende gehen kann. Wer mag liefert sich auf dem neuen Basketball-Court ein heißes Match oder kauft sich Tickets für das Mauskino. Ein wohlschmeckendes Abendbüffet kann dazugebucht werden. Und das wird gerne angenommen, denn der Aufenthalt im Park wird bis zur letzten Minute voll ausgekostet, und das Feriendorf verlassen möchte dann keiner mehr. Nicht nur im Park selbst auch im Feriendorf ist Ruhe und Entspannung angesagt. Wer möchte, kann sich gegen die Langweile unzählige Spiele und Bücher ausleihen und sich damit im Restaurant oder in seiner Unterbringung beschäftigen. Einfach großartig!
Wer sich noch zu einem Kurztrip aufmachen will, muss sich in dieser Saison jedoch beeilen. Das Feriendorf ist leider nur noch bis zum 11. September geöffnet und schließt dann bis nächstes Jahr erst einmal seine Pforten. Kurzentschlossene finden bestimmt noch eine Möglichkeit und ein schönes Häuschen oder Zelt. Alle anderen müssen sich dann wieder ein wenig gedulden und einen Besuch für 2017 einplanen – entweder als eigenständigen Kurztrip oder in Kombination mit der nächsten Urlaubsreise. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Da man als Feriendorf-Gast nun zwei Tage für den Besuch des Parks zur Verfügung hat, kann dieser noch entspannter vonstattengehen. Ob man an einem Tag die Hälfte – also vier der acht Spiel- und Erlebniswelten - besucht und am nächsten die anderen oder am ersten Tag taff alle Ecken „abarbeitet“ und dann am zweiten Tag nur seine Lieblingskarussells erneut aufsucht, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Eigentlich lohnen sich auch zwei Nächte im Feriendorf, denn wir merken bald, dass es sich im Ravensburger Spieleland sehr gut aushalten lässt, so viel Spaß haben wir alle. Ob groß oder klein, es ist für jeden etwas dabei. Bereits 3-Jährige bestaunen bei der Traktorfahrt zusammen mit ihren Eltern Hopfen und Mais, löschen im Team das brennende Haus beim Feuerwehrspiel und planschen ausgiebig im großen Wasserwald. Rasante und turboschnelle Attraktionen wie der 40 km/h schnelle Raketenblitz , das Alpin-Rafting oder der Freifallturm „Hier kommt die Maus!“ bieten pures Vergnügen für ältere Kinder. Wer sich traut, im Entdeckerland die freischwebende Reka-Alpenschlucht über dem Sturzbach des Alpin-Raftings zu durchqueren, besteht ein wahre Mutprobe. Dazu kommt das findige Mitmach-Konzept des Freizeitparks. Hier wird nicht nur der Spaß großgeschrieben, sondern man kann auch etwas lernen: Ihren ersten Führerschein machen Kinder in der MobileKids-Verkehrsschule, in der Schoko-Werkstatt von Ritter Sport stellen kleine Chocolatiers ihre eigene Lieblingsschokolade her und „Alle anpacken!“ heißt es, wenn Familien beim neuen „Bosch Car Service Räderwechsel“ zusammen ihr handwerkliches Geschick beweisen. Die schönsten Spielideen von Ravensburger im XXL-Format wie „Das verrückte Labyrinth“ oder „memory®“ und viele weitere Attraktionen warten darauf, entdeckt zu werden. Natürlich auch spielerisch – genauso wie es sich Ravensburger wünscht: Das Spieleland ist ein Ort für die ganze Familie, die zusammen viel Spaß haben können!
Eine Reisebericht von Christiane Köhler
Ravensburg – die Stadt der Spiele
Quellen und Bildrechte:
- Fotos: © 2016 Ravensburger