Am 7. Mai ist Weltfischbrötchen-Tag in Schleswig-Holstein!

Bereits zum sechsten Mal geht es an der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste ran an den Fisch. Der einst vom Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. ersonnene Ehrentag hat sich über die Jahre zu einer festen kulinarischen Institution entwickelt. In diesem Jahr feiern 18 Küstenorte zwischen Flensburg und Lübeck das maritime Esswerk auf unterschiedlichste Weise.

Die Entstehungsgeschichte des Fischbrötchens ist nur wenig erforscht. Die Kombination aus Fisch und Brötchen ist möglicherweise so plausibel, dass sie schon seit Anbeginn der Menschheit besteht und deshalb niemals wirklich erfunden werden musste. Die Frage nach dem ersten Fischbrötchen ähnelt der nach dem ersten Moinmoin, dem ersten Strandspaziergang oder der ersten Muschelkette.

Zumindest in Schleswig-Holstein geht die Küstenfischerei zurück bis in die Jungsteinzeit vor über 6000 Jahren. Damals begannen die Küstenbewohner, mit Einbäumen, Räusen, Angeln und speziellen Waffen, wie dem Aalstecher, auf die Jagd zu gehen. Dass der schmackhafte Zielfisch beim Verzehr auch mit Brot in Berührung kam, dürfte dabei sehr wahrscheinlich sein. Brotähnliche Erzeugnisse soll es schon seit 30 000 Jahren geben.

Ähnlich der Currywurst hat das Fischbrötchen seinen ureigensten Verzehrort, die Umgebung muss stimmen. Genießt man die Currywurst eher in städtischer Umgebung, sind Möwen, Wasser, Fischerboot und klare Luft die bevorzugte Beilage zum Fischbrötchen. An der Bude am Hafen entfaltet sich das Geschmackserlebnis somit am besten, überall sonst ist es zumindest ein guter Sattmacher.

„Aufm Hemd auffer Jacke, Ker, wat is dat ne K…“ dichtete Herbert Grönemeyer einst der Currywurst auf die Pelle und hätte das gleich auch für das Fischbrötchen tun können. Egal, ob Matjes, Rollmops, Backfisch, Krabben, Bismarck- oder Brathering: Der Träger ist mit seinem Inhalt stets leicht überfordert, und es gleicht einem Wunder, wenn nix auf dem Tisch, dem Steg oder eben auf der Jacke landet.

Mit klassisch rotem Schimmer zwischen den Teigwangen schenkt gerade das Matjesbrötchen dem Hungrigen ein unwiderstehliches Lächeln – erwartbare Sauereien werden gerne ignoriert. Allerdings lässt sich das Risiko leicht auf ein Minimum verringern: Jacke, Hemd und Trojer schließen, beide Ärmel hochschieben, auf einer Bank von etwa 45 cm Sitzhöhe eine breitbeinige, vorgebeugte Sitzhaltung einnehmen und dort ansetzen, wo das Lächeln am breitesten ist. Bis zum finalen Kontrollverlust, wenn das Brötchen schon aufgegessen, Fisch, Zwiebel und Remoulade lose auseinanderfallen, sollten kontinuierlich die Flanken gesichert werden.

Über Fischerleben:
Die Fischerei in all ihren Facetten ist die prägendste aller Kulturen Schleswig-Holsteins, dem Land in den Meeren. Dafür sind seit jeher nicht nur Nord- und Ostseefischerei verantwortlich. Auch an den Flüssen, Kanälen, Seen und Teichen gibt es eine überaus lebhafte Fischereikultur, die auf ihre Entdeckung wartet.
Das Internetportal Fischerleben-SH gibt der gesamten Fischereikultur im Land ein Forum, an dem alle Schleswig-Holsteiner aktiv mitgestalten können. Denn sie kennen die Fischereikultur in ihrer Gegend, kennen die Leute, ihre Geschichten und Anekdoten am besten und wissen, wo man den besten Fisch bekommt, ob aus der Zucht, selbst geangelt oder frisch vom Kutter.

Gute Fischbrötchen gibt es übrigens auch in Hamburg - zum Beispiel bei "Kleine Haie - große Fische"!

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Quellen und Bildrechte:

  • Fotos: Fischerleben