Am 21. Februar ist es wieder soweit: Dann lodern an der friesischen Küste die großen Feuer des Biikebrennens - ein alter Brauch zum Vertreiben des Winters und ein Anlass, mal wieder gesellig zu feiern. Auf der dänischen Insel Rømø wird ebenfalls mit Feuer gefeiert - hier heißt es "Pers Awten".
Das Biikebrennen ist eine friesisches Volksfest, dessen Brauchtum wahrscheinlich vorchristlichen Ursprungs ist. Es wurde - und wird - immer am 21. Februar, dem Tag von St. Peter oder "Piddersdai" gefeiert. Mit diesem Brauch sollten die Wintergeister vertrieben, das kommende Frühjahr begrüßt, die Saison des Seehandels eingeleitet und die ins Eismeer ziehenden Walfänger verabschiedet werden. Oft wurde auch gleich noch Gericht gehalten.
In manchen Dörfern wird im Feuer eine Strohpuppe, die den Winter symbolisiert, verbrannt. So soll schon vor über 2.000 Jahren Gott Wotan mit den "Opferfeuern" gnädig gestimmt worden sein. Das Wort "Biike" kommt vom Sylter Friesisch und bedeutet "Feuerzeichen".
Tausende von Menschen versammeln sich erst um die Feuer, dann bei der anschließenden Feier. Doch auch am Feuer gibt es meist Speis und Trank, Glühwein und Würstchen. Zum Biikebrennen gehört traditionell ein zünftiges Grünkohlessen. Gäste sind immer herzlich willkommen. In einigen Orten gibt es spezielle Arrangements für Feriengäste zum Biikebrennen.
Seit 2014 steht das Biikebrennen auch im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission e.V.
13 Feuer brennen auf Föhr
Mit dem ältesten nordfriesischen Brauch verabschieden Urlaubsgäste und Einheimische alljährlich am 21. Februar die kalte Jahreszeit, wenn sie sich ab 18.30 Uhr an den insgesamt 13 Inselfeuern zum fröhlichen Beisammensein bei heißem Punsch treffen. Traditionell geht es anschließend in die urigen Gastwirtschaften zum Grünkohlessen. In der Stadt Wyk auf Föhr freuen sich Groß und Klein zudem über einen Fackelzug zum Biikehaufen. Gestartet wird um 17:45 Uhr beim Veranstaltungszentrum am Sandwall.
Vom frühen Nachmittag an steht der 21. Februar in St. Peter-Ording im Zeichen des traditionellen Biikebrennens, das auch im Jahr 2024 pünktlich vor dem Petritag am 22. Februar den Winter vertreibt. Im DÜNEN-HUS kommen Besucher den geschichtlichen Wurzeln des Biikebrennens auf die Spur, auch die heutige Bedeutung des Winterfestes wird erläutert.
Der Höhepunkt des Tages beginnt auf der Erlebnis-Promenade zunächst mit einem Fackelumzug ab 18 Uhr. Bei Einbruch der Dunkelheit, ca. 18.30 Uhr, hält Bürgervorsteher Boy Jöns eine friesische Feuerrede und gibt dann das Signzum al Anzünden des spektakulären Biikefeuers. Die Band „Pressgeng“ begleitet den Abend musikalisch. Für einen deftigen kulinarischen Abschluss des Tages sorgen St. Peter-Ordings Gastwirte. Sie bitten nach dem Biikebrennen in allen Ortsteilen zu Tisch und servieren das traditionelle Grünkohlessen. Eine Reservierung wird empfohlen. Mehr Infos hier
Bei dem dänisches Volksfest Pers Awten auf der Nordseeinsel Rømø spielen nicht nur große Feuer, sondern auch Reden eine große Rolle. Es wird jedes Jahr am 21. Februar an der südwestjütländischen Küste gefeiert. Das Fest hat ihren Ursprung in heidnischer Vergangenheit als Opferfest für die nordischen Götter. Das Brennen soll auch hier den Winter vertreiben und den Frühling willkommen heißen. Seit dem 17. Jahrhundert wurde Pers Awten zu einem großen Abschiedsfest für die Seeleute, welche mit den Walfängerbooten nach Grönland fuhren. Damals brachte der Walfang erstmalig großen Reichtum auf die karge Insel. In der Blütezeit stellte Rømø bis zu 40 Kommandeure. Zum Pers Awten (deutsch: "Vorabend des Petertages") gehört ein traditionelles Festessen mit Grünkohl. Information: Rømø-Tønder Turistbureau, Havnebyvej 30, DK-6792 Rømø, Tel. +45 7475 5130.
Einer Tradition der Wikinger folgend gab es schon immer eine Handvoll abgehärteter Dänen, die sich das ganze Jahr über zu kurzen, gesunden Bädern ins Meer stürzten. Doch jetzt ist daraus ein richtiger Trend geworden – es gibt bereits 115 Winterbadevereine mit mehr als 40.000 Mitgliedern – Urlaubsgäste sind willkommen.
Schon unseren Vorfahren ging es ähnlich wie uns jetzt: Man hat genug vom Winter und will endlich Frühling, Sonne und eisfreie Straßen! Es gibt einige alte Bräuche, die auch heute noch dafür sorgen sollen, dass der Winter sich endlich zurückzieht.