Die Crossover-Offensive bei Volkswagen geht nämlich dann erst im kommenden Jahr mit dem Polo SUV T-Cross und dem Skoda Polar weiter. 2019 könnte noch der Audi Q1 hinzukommen.
Das kleine SUV Arona, benannt ganz simpel nach einer Stadt auf Teneriffa, ist also unterhalb des Ateca angesiedelt und steht auf derselben Plattform MQB A0 wie der Ibiza – ist also ein echter Kleinwagen. Eine Ähnlichkeit zwischen beiden ist auch nicht zu leugnen. Mit einer Länge von 4,14 Metern ist der Arona allerdings gut zehn Zentimeter länger als der Ibiza und überragt ihn um zehn Zentimeter in der Höhe. Ein größerer Innenraum sowie 19 Zentimeter mehr Bodenfreiheit tragen außerdem zum Größenunterschied bei.
Mit großen Reifen und seiner robust anmutenden schwarzen Schwellerverkleidung macht der Seat Arona schon etwas auf Gelände, hat aber keinen Allradantrieb – typisch für Crossover. Seat bewirbt ihn denn auch nicht als Offroader, sondern als Alltagsauto für den urbanen Dschungel.
Der Arona punktet also eher mit optischen Reizen als mit fortgeschrittenen Fahrfähigkeiten abseits befestigter Straßen. Vor allem kommt der kleine Seat ziemlich bunt rüber. So werden insgesamt sage und schreibe 68 Farbkombinationen angeboten - rotes Dach mit hellblauem Außenlack, kein Problem. Sieht richtig cool aus, heißt auf Neudeutsch „Urban Lifestyle“.
Wichtig ist den Seat-Entwicklern aber auch gewesen, dass sie vor allem ein leichtes Fahrzeug geschaffen haben. Der Benziner unterschreitet das Leergewicht von 1,2 Tonnen, was man beim Fahren durchaus merkt. So wieselt der Arona leichtfüßig umher, lässt den Steuermann spüren, dass hier nicht so viel Masse im Spiel ist. Der Arona lenkt präzise ein, verzeiht auch eine zügige Gangart durch sanfte Untersteuer-Neigung, schwingt milde nach im Falle langwelliger Unebenheiten und erinnert die Passagiere auf kurzwelligen etwas ruppig daran, dass man eben in einem Kleinwagen unterwegs ist.
Bei den Motorisierungen liegt der Fokus auf dem Dreizylinder-Benziner 1.0 Eco TSI, den es mit 95 und 115 PS gibt. Vor allem Letzterer steht dem Crossover gut zu Gesicht. Der Antritt ist forsch, 150 km/h sind spielend erreicht und die gute Dämmung lässt das Dreizylinderbrummen fein in den Hintergrund treten. Und der Verbrauch soll nur bei 5,0 l/100 km liegen.
Wer mehr Power braucht, kann auf den 150 PS starken 4-Zylinder 1.5 TSI Evo zurückgreifen. Sein Manko allerdings: Es gibt ihn nicht mit DSG. Das ist lediglich dem starken Einliter-Benziner und dem 1.6 TDI mit 95 PS vorbehalten. Den stärkeren Diesel (115 PS) wiederum gibt es nur handgerührt. Außerdem ergänzt Mitte 2018 noch ein 90 PS starker 1,0 TSI Motor mit Erdgas-Antrieb (CNG) das Motorenportfolio.
Gar nicht auf Kleinwagen macht der Seat bei Ausstattung, Fahrerassistenz und Infotainment. Wer entsprechendes Geld nachschießt, bekommt wie bei den Großen Automatikgetriebe (Doppelkupplung), ein Kombiinstrument, das aus einem einzigen Display besteht, volle Konnektivität in Form von „Android Auto“ oder „Apple CarPlay“ plus integriertem Navi mit großem, schick gestalteten Zentralbildschirm, Einpark-Automatik, LED-Scheinwerfer, Soundsystem, Aktiv-Tempomat sowie Totwinkel-Alarm. Zudem hält Amazons Sprachassistentin Alexa Einzug.
Stark auch die gute Rundumsicht, das üppige Platzangebot und die hohe Sitzposition des Arona. Denn selbst bei großen Menschen bleibt in der zweiten Reihe noch genug Platz zwischen Knie und Vordersitz. Ein weiteres Plus: Der Kofferraum kann sich mit 400 bis maximal 1.280 Liter in diesem Segment sehr gut sehen lassen.
Das trifft auch auf den Preis zu. Denn der bis dato günstigste SUV des VW-Konzerns geht schon bei schlanken 15.990 Euro (TSI mit 95 PS) los. Der Diesel ist dann ab 18.920 Euro zu haben. So entwickelt sich Seat vom Sorgenkind immer mehr hin zur Schönheitskönigin im Konzern.
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- Fotos: Seat