Nissan Micra im Test: Kleiner Motor, aber trotzdem munter
Irgendwie scheint selbst Nissan mit seinen Motoren nicht ganz zufrieden zu sein. Denn beim Micra hat sich so einiges geändert im Laufe der Lebenszeit des aktuellen Modells. Schon kurz nach Markteinführung ist der Basismotor des Nissan Micra aus dem Programm geflogen. Das war kein Schaden, denn der 0,9-Liter-Motor mit 90 PS war kein besonders angenehmer Partner.
Ersetzt wurde der Motor durch einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Motor. Der soll laut Nissan mehr Druck von unten heraus, eine elastischere Leistungsentfaltung, höhere Laufkultur und weniger Verbrauch bieten. Und der Micra 1.0 IG-T hält diese Versprechen tatsächlich.
Spurt- und durchzugsstark pusht er sich durch den Großstadtverkehr und besteht sogar die Autobahnprüfung mit großer Lässigkeit. Er klingt unangestrengt und fühlt sich auch so an. Den typischen Dreizylinderklang kann er nicht ganz ablegen und rasselt kernig, aber leise vor sich hin. Auch bei höherem Tempo bewährt sich der Dreizylinder-Benziner und nimmt jederzeit willig Gasbefehle an und wirkt deutlich temperamentvoller als es die inzwischen 92 PS vermuten ließen. Ursprünglich hatte der Motor mal 100 PS. Acht Pferdchen blieben bei der Abgassäuberung auf der Strecke, dafür erfüllt der 1,0-Liter-Turbomotor im Modelljahr 2021 die Abgasnorm Euro 6d. Als Durchschnittsverbrauch über unterschiedliche Einsatzgebiete hinweg (Stadt, Landstraße, Autobahn) konnten wir rund 5-6 Liter pro 100 Kilometer ermitteln.
Wer leistungshungriger war, hatte bis Ende 2020 mit dem DIG-T 117 eine Alternative - doch die ist ebenfalls aus dem Programm geflogen. Zwar bot dieser Motor bessere Fahrleistungen als der schwächere Dreizylinder. Doch Ansprechverhalten und Leistungsentfaltung zeigten sich unterhalb von rund 2000 Umdrehungen eher träge und beim Durcheilen des Drehzahlbandes traten immer wieder kleine Drehmomentlöcher bzw. Ruckler auf. Also auch hier war es gut, dass Nissan diesen Motor zum Altmetall erklärt hat.
Das Fahrwerk des Micra fällt recht straff aus. Nur kurze Fahrbahnstöße gehen relativ direkt an die Bandscheiben. Trotzdem ist man alles in allem mit dem Japaner sehr flink und ausreichend komfortabel unterwegs – selbst auf der Langstrecke. Der Japaner erweist sich als flotter Kurvenflitzer, wozu auch die feinfühlig abgestimmte Lenkung ihren Teil beiträgt. Das Lenkrad liegt sehr gut in der Hand, Material und Form fühlen sich gut an. Die Fünf-Gang-Handschaltung ist sehr knackig mit kurzen, exakten Wegen.
Die Platzverhältnisse sind vorn sehr gut, ausreichend selbst für zwei Meter lange Passagiere. Die Sitze geben angenehmen Halt. Die Sicht nach vorn ist an sich gut, allerdings schränken massive und recht schräge A-Säulen manchmal den Blick schräg zur Seite ein. Hinten geht's für Mitfahrer schon etwas enger zu, doch für Kurzstrecken ist es okay. Der durchschnittliche Kleinwagen-Kofferraum mit 300 bis maximal 1.004 Liter ist in diesem Segment durchaus üblich.
In Sachen Infotainment kommt der Kleinwagen recht erwachsen daher, vorausgesetzt man investiert in die Ausstattungslinie Acenta (ab 18.390 Euro). Dann sind neben vielen weiteren Annehmlichkeiten Android Auto und Apple CarPlay an Bord. Ein Navi kann man sich so schon mal sparen, wenn dann via Smartphone über den Auto-Bildschirm navigiert werden kann. Die Connectivity funktioniert tadellos, die Anzeigen auf dem 7-Zoll-Bildschirm sind sehr übersichtlich und gut bedienbar.
Über die Sicherheitsausstattung muss man sich beim Micra keine Sorgen machen. Ab der Basisvariante Visia ist bereits serienmäßig AEB (Autonomous Emergency Braking) an Bord: ein hervorragend funktionierender Notbremsassistent mit Kollisionswarnsystem.
Für 490 Euro extra (Safety Paket) wird dieser um eine Fußgängererkennung erweitert und ist zusätzlich ein aktiver Spurhalteassistent mit korrigierendem Bremseingriff an Bord. In den weiteren Ausstattungs-Varianten von Actenta über N-Design, N-Sport, Tekna und N-Way gehören Verkehrszeichenerkennung und Fernlicht-Assistent zur Serienausstattung.
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