Die Kia Ceed-Familie ist mittlerweile zu einer Großfamilie gewachsen. Unser Auto-Tester Heinrich Rohne hat sich jetzt einmal den XCeed vorgeknöpft. Dieser Crossover soll die praktischen Vorzüge eines SUV mit dem sportlichen Auftritt und dem dynamischen Handling eines Kompaktwagens verbinden. Und das gelingt ihm ziemlich gut.
Natürlich ist der „X" als viertes Familienmitglied nach dem Kombi und dem Shooting Brake ProCeed ein direkter Verwandter des bekannten Ceed, der sich in der Golf-Klasse einen Namen gemacht hat. Der XCeed hat allerlei Attribute, die aus Sicht vieler SUV-Eigner ein solches Auto nun mal haben sollte: Zum Beispiel eine dunkle Kunststoff-Beplankung um die Radhäuser, einen ebenso verzierten Türschweller und als i-Tüpfelchen noch ein Element nach der Art eines Unterfahrschutzes am Heck.
Doch die Vorzüge eines „echten“ SUV bietet der XCeed nicht: Er ist nicht als Allradler zu haben. Aber um den „X“ schon von Weitem erkennbar zu machen, veränderten die Gestalter den ansonsten typischen Ceed-Gesichtsausdruck durch einen größeren unteren Lufteinlass und machten ihn dadurch sehr ansehnlich. Er harmoniert mit dem etwas schmaler ausgelegten, ebenfalls veränderten Grill, der die „Tigernase“ der anderen Modelle dezenter interpretiert.
Hinter der dritten Dachsäule geht's bergab mit der Dachlinie. Das Heckfenster steht deshalb nicht steil wie bei einem SUV, sondern ganz schön schräg. So wird aus dem braven Ceed eine Art Coupé-Limousine mit knuffigem Hinterteil.
Im Innenraum fühlt sich der erfahrene Ceed-Fahrer sofort zu Hause. Die üblichen Funktionen des Alltags lassen sich dank des aufgeräumten Cockpits leicht bedienen. Die meisten Schalter sind recht groß, im Blickfeld des Fahrers und klar beschriftet. Ein Detail ist neu: Der XCeed darf sich als erstes Kia-Modell überhaupt mit einem volldigitalen Kombiinstrument schmücken. Es verfügt über einen 12,3 Zoll großen, hochauflösenden Monitor mit gestochen scharfer Grafik. Der Fahrer kann sich nach eigenem Geschmack wesentliche Details ins Blickfeld holen. Je nach gewählter Ausstattung ist das neue „Mäusekino“ serienmäßig an Bord.
Das Platzangebot vorn ist für ein Fahrzeug der Kompaktklasse enorm großzügig: Auch zwei Meter große Menschen können sich die Sitze weit genug zurückschieben. Und die Kopffreiheit würde sogar für fast 2,10 Meter Körpergröße reichen. In Fond bietet der XCeed etwas weniger Platz als der fünftürige Ceed, dafür fällt der Kofferraum aufgrund der neun Zentimeter längeren Karosserie etwas größer aus.
Der 426 Liter fassende Gepäckraum hat einen in der Höhe verstellbaren Boden und lässt sich durch die dreigeteilte Rücksitzbank (40:20:40) variabel auf bis zu 1.378 Liter erweitern.
Beim Fahren wird die Nähe zu den Schwestermodellen spürbar. Der XCeed geht gut ums Eck, der Federungskomfort bleibt dabei nicht auf der Strecke. Dass die höhere Bodenfreiheit die Fahrdynamik nicht negativ beeinflusst, liegt auch an der sehr direkt und präzise ansprechenden Lenkung. Schnellere Lenkbewegungen lassen sich mit ihr gut und sicher beherrschen.
Gefahren sind wir den 136 PS starken Selbstzünder, der mit guten Manieren überzeugt. Ab 1500 Umdrehungen zieht er ordentlich durch und entwickelt seine Kraft dabei angenehm homogen. Das Ansprechverhalten weiß ebenfalls zu überzeugen, auf Gaspedalbefehle reagiert der Motor recht spontan. Gut dazu passt auch das aufpreispflichtige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das in allen Drehzahlbereichen harmonisch und unauffällig schaltet. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch des XCeed 1.6 CRDi DCT7 liegt in der Praxis so um die 5 Liter. Ein ziemlich guter Wert.
Ansosnsten entspricht das Motorenangebot insgesamt den Schwestermodellen: Kunden können unter drei Benzinern ab 120 PS und dem Diesel mit 48-V-Mild-Hybridtechnik mit 136 PS wählen. Am Verlockendsten – aber mit mindestens 30.290 Euro auch ganz schön teuer – ist die stärkste Variante mit dem 1,6-Liter-Turbobenziner, die mit 150 kW/204 PS die Spitze des Ceed-Eisbergs bildet. Der Plug-in-Hybrid kostet ab 35.990 Euro, davon kann aber noch die Innovationsprämie abgezogen werden.
Eher vernunftbetonten Käufern, die sich auf die im 140-PS-Bereich offerierten Modelle stürzen, bleibt noch Geld übrig, um sich aus dem großen Angebot an elektronischen Helfern zu bedienen. Hier bietet Kia nahezu alle Assistenten, die derzeit zu haben sind. Auch die Vernetzung mit der digitalen Außenwelt wurde für den XCeed ausgeweitet, der als eines der ersten Modelle den Kia-eigenen Online-Dienst „UVO Connect“" nutzen darf. Er kann auch mit dem Smartphone verknüpft werden.
Bereits die Einstiegsversion Edition 7 beinhaltet serienmäßig unter anderem LED-Scheinwerfer, 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Frontkollisionswarner, aktiven Spurhalteassistenten, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent. Zu haben ist der XCeed so schon ab 21.390 Euro.
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