Typische Merkmale einer solchen Art von Auto: Auffallend schmale Seitenfenster mit durchgehend gerader unterer Kante, die oben von einem halbmondförmigen Rahmen überdacht wird. An der Seite fällt die niedrigere Dachlinie auf. Gleichzeitig fällt das Dach gen Heck sanft, aber bestimmt ab. Die Krönung ist ein rundlich-pummeliges Heck mit hohem Aufmerksamkeitswert. Genau diese Erkennungszeichen finden sich beim 4,62 Meter langen und 1,42 Meter flachen, auffallend schicken Kia ProCeed wieder.
Den Innenraum übernimmt der ProCeed fast vollständig vom normalen Ceed. Bedeutet: Cockpit aus der Großserie, alle Schalter und Knöpfe wohlbekannt. Ist nicht schlecht, denn schon der Ceed gefällt mit seiner Klarheit richtig gut. Das Platzangebot vorne ist mehr als ausreichend. Und auch hinten lässt sich es durch den im Vergleich zu den anderen Ceed-Modellen unveränderten Radstand bequem sitzen – vorausgesetzt, man ist nicht größer als 1,80 Meter, denn dann macht einem die im Vergleich zum Sportwagon um 4,3 Zentimeter abgesenkte Dachlinie einen Strich durch die Frisur. Der Laderaum, der mit 594 Litern auf üppigem Kombiniveau liegt und damit rund 100 Liter mehr als ein Mercedes CLA Shooting Brake bietet, ist dann wieder überzeugend, zumal maximal gar bis zu 1.545 Liter drin sind.
Aber jetzt ab hinters Lenkrad der 204 PS starken Top-Version GT. Das Schalten übernimmt bei unserer Variante die 2.000 Euro teure Doppelkupplung. Die automatisierte Schaltung verwaltet die sieben Gänge ziemlich feinfühlig, leistet sich auch beim Anfahren aus Start-Stopp keine Aussetzer und verzichtet auf übertrieben ruppige Schaltvorgänge, auch im Sportmodus. Ist der aktiviert, schärft sich das Gaspedalkennfeld, versteifen sich die Stoßdämpfer und aus dem Auspuff gurgelt es gleich viel vollmundiger, wenn das Gaspedal durchgedrückt wird. Das sorgt mit dem daraus resultierenden Vortrieb für Begeisterung. Zwar braucht der Turbo bis 1.800 Touren, um genügend Schub aufzubauen, doch das kleine Turboloch umschaltet die Doppelkupplung gekonnt. So ist die 100 km/h Marke bereits in 7,5 Sekunden erreicht, Endstation ist dann erst bei 230 km/h.
Aber das ist nicht alles, was Kia seinem jüngsten Spross unter der Haube spendiert hat. Denn wem die 204 PS zu sportlich sind, der kann sich auch mit 1,4 Litern und 140 PS begnügen oder auf den 136 PS starken Diesel zurückgreifen – auch keine schlechte Wahl, zumal dieser mit Verbräuchen von 3,9 l/100 km glänzen soll.
Auch eine Reihe an Assistenzsystemen findet ihren Weg in den ProCeed, der als GT-Line und GT angeboten wird. Serienmäßig sind sechs Airbags, ein Frontkollisionswarner inklusive Notbremsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, ein Müdigkeitswarner und der Fernlichtassistent. Optional bietet Kia, erstmals in Europa, den teilautonomen Stauassistenten an.
Man muss schon sagen: Kia ist mit dem ProCeed eine spannende Alternative für junge Familienväter gelungen, die keine Lust auf langweiliges Kombi-Image haben. Und das zu erschwinglichen Preisen ab 27.690 Euro, zumal auch für den Shooting Brake die sieben Jahre Kia-Garantie gilt.