Kia EV3: Elektro-Angriff in der Kompakt-SUV-Klasse
Kia geht auf Angriff: Mit dem EV3 sollen Konkurrenten wie dem VW ID.3, dem Cupra Born oder dem Smart wichtige Marktanteile abgeknabbert werden. Markantes Design, recycelte Materialien und bis zu 600 Kilometer Elektroreichweite sind die Werkzeuge für dieses Vorhaben. Das hat sich unser Auto-Experte Heinrich Rohne mal genauer angeschaut.
Rein äußerlich macht der EV3 einen stattlichen Eindruck. Die Front wird von vertikalen Leuchten geprägt, die unterhalb der Fronthaube durch eine Zierleiste miteinander verbunden sind. Für Kühlluft sorgt ein großer Lufteinlass im unteren Bereich der Schürze. Das Kompakt-SUV erinnert optisch an den großen Bruder EV9, an der Front geht es aber insgesamt rundlicher zu.
Im Profil fallen die eckigen, ausgestellten Radkästen und die 19-Zoll-Felgen ins Auge. Sie vermitteln ein bulliges Bild. Versenkbare Türgriffe und Akzente in Schwarz runden das Gesamtbild ab. Das Heck zeichnet sich durch seine LED-Rückleuchten und die schmale Heckscheibe aus.
Zurückhaltender als beim Design ist der Kia bei den Abmessungen. Auch wenn der EV3 optisch an den monströsen EV9 angelehnt ist, zeigt sich das nicht am Maßband. Mit einer Länge von 4,30 Metern und einer Breite von 1,85 Metern ist der EV3 Durchschnitt in der Kompaktklasse. Die Höhe beträgt 1,56 Meter, der Radstand verspricht mit 2,68 Metern viel Platz im Innenraum.
In den Kofferraum des EV3 passen laut Hersteller zwischen 460 und 1.250 Liter, die Rückbank lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen. Ein Frunk bietet unter der vorderen Haube weitere 25 Liter für das Ladekabel und Kleinkram.
Der Innenraum des neuen Kia EV3 ist luftig und mit recycelten Materialien gestaltet worden. Laut Kia stecken 28,5 Kilogramm wiederverwerteter Kunststoff im Fahrzeug. Ein Blickfang ist die große, aus dem EV9 bekannte Displaylandschaft hinter dem Lenkrad mit einer Gesamtgröße von 30 Zoll. Sie besteht aus zwei 12,3-Zoll-Monitoren sowie einem 5,3-Zoll-Monitor und vereint damit Kombiinstrument, Infotainment und Klimabedienung. Auch ein 12,3 Zoll großes Head-up-Display für die Fahrerin oder den Fahrer ist erhältlich.
Das zerklüftete Lenkrad setzt auf Tasten, das bezogene Armaturenbrett wirkt wohnlich und für den Ladestopp lässt sich der eingebaute Tisch in der Mittelkonsole nach vorn schieben, damit darauf ein Tablet passt. Auch eine Liegefunktion für die vorderen beiden Sitze wird es geben. Während der Akku geladen wird, bietet sich somit eine Verschnaufpause an.
Kia bietet für das kompakte SUV vorerst nur eine Motorisierung mit zwei unterschiedlichen Akkugrößen an. Der 150 kW/204 PS starke E-Motor sitzt auf der Vorderachse. In der Basis speist ein 58,3 kWh großer Akku den Antrieb mit Energie. Das soll für bis zu 410 Kilometer Reichweite nach WLTP-Zyklus reichen. Mit diesem Batteriepaket gelingt der Spurt auf 100 km/h laut Werksangabe in 7,4 Sekunden. Geladen wird bei AC (Wechselstrom) mit bis zu 11 kW, beim DC-Schnellladen (Gleichstrom) sind maximal 102 kW möglich.
Wem das nicht genügt, der greift zum EV3 mit 81,4-kWh-Akku. Hier sind bis zu 600 Kilometer nach WLTP angepeilt. Der Sprint auf Landstraßen-Tempo verlangsamt sich auf 7,7 Sekunden, dafür steigt die Ladeleistung beim Schnellladen. Mit großer Batterie lädt der Kia mit bis zu 128 kW. Bei beiden Modellen soll es am Schnelllader rund 30 Minuten dauern, um von 10 auf 80 Prozent zu kommen, einen vorkonditionierten Akku natürlich vorausgesetzt. Ganz so zügig laden wie der Kia EV6 und der EV9 kann der EV3 also nicht. Grund: Statt auf schnelle 800-Volt-Technik setzt das kompakte SUV auf ein 400-Volt-Netz.
Preislich hat Kia bereits 2023 mit der seriennahen Studie des EV3 die Richtung vorgegeben. Damals wurden rund 35.000 Euro veranschlagt. Mit Blick auf das Datenblatt und den Wettbewerb darf man davon ausgehen, dass das SUV als Basismodell auch tatsächlich in dieser Preisregion liegen wird. Marktstart für den kompakten Kia ist im vierten Quartal diesen Jahres.
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