Der Dacia Sandero hat sich im Laufe der Jahre zum Bestseller entwickelt. Seit dem Start der ersten Generation im Jahr 2008 wurden knapp drei Millionen Exemplare der Baureihe gebaut und verkauft. Woher kommt der Erfolg? Unser Autoexperte Heinrich Rohne hat dies in einem ausgiebigen Test herausgefunden.
Zählt bei den Kunden nur „Geiz ist geil“ oder werden sie auch von den Qualitäten des kompakten Fünftürers überzeugt? Der übrigens nicht mehr das einst bekannte 8.000-Euro-Auto ist. Auch die rumänische Renault-Tochter erhöht stetig ihre Preise, mittlerweile kostet der Basis-Sandero weit mehr als 10.000 Euro.
Seit September 2020 ist die dritte Generation des Dacia Sandero auf dem Markt. Sie trägt nicht mehr, wie ältere Modelle, abgelegte Renault-Technik auf. Ein globaler Produktionsverbund – der Dacia Sandero wird in zwei Werken im nordafrikanischen Marokko gebaut – kann nur mit Gleichteilen gut funktionieren.
CMF-B heißt die Plattform, die sich der Sandero u.a. mit Renault Clio und Captur teilt, ebenso mit dem längeren Dacia Jogger . Auch tragen jetzt alle Dacia-Modelle geänderte Schriftzüge und das neue Markenlogo im Grill. Dahinter stecken im Falle des Sandero stets Dreizylinder-Verbrenner mit einem Liter Hubraum. Im Basismodell arbeitet der Benziner als Sauger mit 67 PS. Die Turbo-Varianten bieten ein Leistungsspektrum von 91 bis 110 PS (nur im Sandero Stepway). Auch eine Autogas-Variant mit bivalentem Antrieb (Super und LPG) ist zu haben, außerdem kann man die 91 PS starke Leistungsstufe auch mit stufenloser CVT-Automatik kombinieren.
Ein Großteil der Sandero-Kunden greift aber zum Handschalter, wenngleich auch beim Kleinwagen die gehobenen Ausstattungslinien im Markt dominieren. Die Basis Essential mit unlackierten Türgriffen und ohne Klimaanlage wird kaum nachgefragt. Diesseits des Sandero Stepway im SUV-Crossover-Look ist also die Ausstattungsvariante Expression beliebt. Grund genug, mit einem entsprechenden Testwagen aus Probefahrt zu gehen.
Das optionale „Schiefer-Grau“ steht dem 4,09 Meter langen Fünftürer gut. Mit den LED-Tagfahrlichtleisten im Y-Design, dem überarbeiteten Grill und einer klaren Linienführung sorgt der Dacia Sandero für einen guten Auftritt. Das enge Kostenkorsett bei Konstruktion und Produktion wird erst sichtbar, wenn man sich akribisch um Details kümmert. Einparksensoren an Front (optional) und Heck (serienmäßig) stecken unlackiert im Stoßfänger. Die Ladekante im Kofferraum zeigt kratzerempfindliches Blech statt Kunststoff, zudem fehlt ein doppelter Ladeboden. Alles Dinge, mit denen man im Autoalltag gut leben kann.
Fahrer und Beifahrer sind adrett unterbracht. Die Hartplastikwelt wird durch eine Stoffbahn auf dem Cockpit und in den vorderen Türen geschickt aufgelockert. Alle Materialien sind gut verarbeitet. Die Türverkleidungen im Fond verzichten auf den Stoff, hier punktet der Sandero aber mit sehr guten Platzverhältnissen auf der bequemen Rücksitzbank.
Mit dem Expression-Paket fährt im Dacia Sandero ein acht Zoll großes Infotainment-Display mit. Apple CarPlay und Android Auto bringen Musik-Streamingdienste und Navigationsapps ins Auto. Die analogen Rundinstrumente mit monochromem Display in ihrer Mitte sind gut ablesbar und zeigen, dass man auch jetzt noch prima ohne konfigurierbare Digitalwelten hinter dem Lenkrad auskommen kann.
Mit Druck auf den Startknopf, teil des optionalen Komfort-Plus-Pakets mit Schlüsselkarte, wird der Dreizylinder-Benziner gestartet. Schon im Leerlauf gefällt sein verhältnismäßig ruhiger Lauf. Wenn man ihn auf der Fahrt in höhere Drehzahlregionen schickt, wird er zwar deutlicher hörbar, aber nie vorlaut oder brummig. Unterwegs gefällt die Abstufung des Fünfgang-Schaltgetriebes. Auf der Autobahn wünscht man sich aber eine sechste Übersetzung.
Das Fahrwerk schluckt gewiss auch Schlaglöcher in Rumänien und Marokko gut weg. Also kommt es mit den zunehmenden Verwerfungen auf deutschen Asphaltbändern auch sehr gut klar. Der Umkehrschluss: Ein Kurvenräuber will der Sandero nicht sein.
Laut Anzeige des Bordcomputers hat sich der Sandero mit seinen 91 PS auf unseren Testfahrten so um die 6 Liter genehmigt. Die WLTP-Normangabe liegt bei 5,2 – 5,3 Litern je 100 Kilometer. Das sind brauchbare, durchschnittliche Werte, die somit zum bodenständigen Prinzip des Autos passen. In der Spitze sind 174 km/h drin und der Sprint von 0 auf 100 km/h wird in 12,3 Sekunden erledigt. Das passt. Und auch der Preis von mindestens 12.550 Euro für die 91 PS-Variante ist mehr als akzeptabel, denn der Dacia Sandero überzeugt insgesamt mit seinem großzügigen Platzangebot, guter Verarbeitung und einem agilen Antrieb.
Das Image der reinen Billigmarke will die Renault-Tochter Dacia endlich abstreifen. Einen Sandero für 7.000 Euro gibt es schon lange nicht mehr. Der durchschnittliche Dacia-Käufer zahlt aktuell etwa 17.000 Euro für seinen Neuwagen. Unser Autotester Heinrich Rohne hat sich jetzt mal den Dacia Duster als Autogas-Variante vorgeknöpft und war äußerst positiv überrascht.
Er ist breit, er ist stark, er ist geräumig. Die Rede ist nicht von der neuen S-Klasse aus Stuttgart, sondern vom aktuellen Audi A6 Avant. Diesen hat unser Auto-Tester Heinrich Rohne genauestens unter die Lupe genommen.
Irgendwie scheint selbst Nissan mit seinen Motoren nicht ganz zufrieden zu sein. Denn beim Micra hat sich so einiges geändert im Laufe der Lebenszeit des aktuellen Modells. Schon kurz nach Markteinführung ist der Basismotor des Nissan Micra aus dem Programm geflogen. Das war kein Schaden, denn der 0,9-Liter-Motor mit 90 PS war kein besonders angenehmer Partner.