Er ist seit mehr als 40 Jahren eine Konstante auf dem Automarkt: der Dreier BMW. 1975 erblickte die erste Limousine das Licht der Autowelt. Mittlerweile ist jetzt bereits die siebte Generation des bayerischen Bestsellers am Start. Unser Autotester Heinrich Rohne hat jetzt bereits den neuen Diesel mit dem effizienten Mild Hybrid System gefahren und war erstaunt.
Doch der Reihe nach: Der BMW 3er wird über alle Personengruppen hinweg vor allem wegen seines fahraktiven Charakters geschätzt. Diesen hat er sich über die Jahre durch seine breite Motorenpalette bewahrt. Jüngst hat der intern als G21 bezeichnete Dreier nun noch weitere Motoren erhalten, unter anderem ist der 320d nun serienmäßig ein Mild-Hybrid geworden. Und den haben wir mal genauer unter die Lupe genommen.
190 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment leistet der zweifach aufgeladene Vierzylinder-Diesel, wird aber jetzt zusätzlich noch durch ein 48-Volt-Bordnetz unterstützt. Und das haben die Bayern ganz ohne großes Aufsehen gemacht. Denn dieser Helfer führt den 190 Pferden bei Bedarf weitere 11 PS zu. Nun könnte man mutmaßen, dass dadurch die Sprintzeit aus dem Stand auf 100 km/h im Vergleich zum 320d ohne Mild Hybrid unterboten werden soll. Ist aber nicht so. Es braucht weiterhin 6,8 Sekunden, bis Tempo 100 erreicht ist und in der Spitze sind weiterhin 240 km/h möglich.
Also wozu ist die zusätzliche Kraft dann da? Ziel ist es, den Motor so oft es geht in der Spitze der Effizienzkurve zu betreiben. Liegt die aktuelle Lastanforderung unter einem festgesetzten Bestpunkt, wird Brems- und Roll-Energie in die Batterie zurückgeführt. Liegt die Lastanforderung über diesem Punkt, steht dank des Akkus Energie zur Verfügung und der Startergenerator bringt seine 11 Pferdchen ins Spiel. Dieser hilft eben mit seinen 11 PS Leistung dem 3er beim Anfahren (Turboloch, was ist das?), ermöglicht längere Start-Stopp-Phasen und hält mittels der Lithium-Ionen-Batterie die Bordelektronik bei Laune. Dann etwa, wenn die erweiterte Segelfunktion selbst bei höheren Geschwindigkeiten das komplette Abschalten des Motors über weite Teilstrecken bewerkstelligt. Im Alltag funktioniert das Zusammenspiel aus Verbrenner und 48-Volt-System ohne Fehl und Tadel, das Zu- und Abschalten des Motors geschieht nahezu unmerklich.
Also Fakt ist: der Boost ist nicht dazu da, den 320d in eine Rennmaschine zu verwandeln, sondern in einen effizienten Langläufer. Und das ist der Bayer auf jeden Fall. Im Alltagsbetrieb begnügte er sich, fast immer flüsterleise, mit einem Durchschnittsverbrauch von so um die fünf Liter über 100 Kilometer. Ja, stöhnt der Leser, aber im Datenblatt verspricht BMW doch irgendwas um die 4 Liter. Stimmt, machen die. Und wir wissen: Ob NEFZ- oder WLTP-Prüfverfahren, die Wahrheit findet sich auf der Straße.
Nun braucht der ambitionierte BMW-Fahrer keine Angst zu haben, dass die Münchner-Ingenieure ihren Claim „Freude am Fahren“ vergessen haben. Der 3er ist und bleibt, egal mit welcher Motorisierung, ein Sportgerät. Und dabei hat er nicht nur den traditionellen Heckantrieb, er glänzt auch mit einer im Mild Hybrid in Serie verbauten 8-Gang-Steptronic, die die 400 Newtonmeter maximales Drehmoment gewohnt kraftvoll und ohne spürbare Verzögerungen auf die Hinterräder wirft. Je nach Gusto des Piloten kann das im Eco-, Comfort- oder Sport-Modus geschehen. Bei einem harten Tritt auf den Pin kann der Fahrer seinen 320d fein mit dem Heck schwänzeln lassen oder dank einer präzisen, in keiner Sekunde zu engen oder gar zappeligen Lenkung einen exakten Strich durch jede sich bietende Kurve ziehen.
Allerdings muss man sich an dieser Stelle nichts vormachen: Wer eine 3er Limousine als sparsamen Mild Hybrid mit erhöhter sportlicher Attitüde fahren möchte, muss dafür nicht wenig bezahlen. Mindestens 42.354 Euro werden da schon fällig für das Mittelklasse-Modell. Und wie in der Premium-Liga üblich ist hier noch lange nicht Schluss. Die Liste der Sonderausstattungen ist lang und kann den Preis leicht noch in ganz andere Sphären führen.
Aber es gibt schon einige Dinge, die auffallen. So hat BMW wohl als einziger Hersteller daran gedacht, dass es nicht nur Smartphone-Nutzer gibt, die schon einen USB-C-Anschluss nutzen, sondern viele, die eben einen ganz schnödes USB-Kabel zum Laden ihres Endgerätes nutzen. Eben für die haben die Bayern neben den zwei USB-C-Anschlüssen für die Fond-Passagiere und zwei ebensolche in der Mittelkonsole einen USB-Steckplatz unterhalb der Cupholder gelassen. Danke dafür. Natürlich gibt es auch eine induktive Ladefläche und das iPhone verbindet sich über Bluetooth mit der Multimedia-Einheit. Ganz ohne Kabel kann hier über Apple CarPlay der Inhalt des Smartphones gespiegelt werden.
Doch unabhängig davon gibt es natürlich noch ein voll digitales Cockpit, ein brillantes Head-up-Display oder adaptive LED-Scheinwerfer mit BMW Laserlicht, das sich die Bayern wie eine ganze Reihe von Assistenzsystemen allerdings fürstlich bezahlen lassen. Okay, der Fairness wegen muss erwähnt werden, dass die Speed-Limit-Info einschließlich Überholverbotsanzeige sowie Spurverlassenswarner und Fahrbahnrückführung serienmäßig im 3er an Bord sind. Optional ist die Spurwechselwarnung, die den Fahrer zwischen 20 km/h und der Höchstgeschwindigkeit mit einem aktiven Lenkimpuls in die Spur zurückholt.
Nach wie vor immer wieder eine Empfehlung ist der Stauassistent und der Abstandsradar mit automatischem Bremsassistenten. Funktionierte im 320d tadellos und macht die Langstreckenfahrt echt zur Entspannungs-Tour. Und das BMW-Navi, wenn denn die Route eingegeben ist, kann Sprit sparen helfen. Denn das System passt die Topografie an das Fahrprofil an. Heißt: Es bremst vor Kurven entsprechend ein, sorgt für die richtige Beschleunigung, achtet auf die Richtgeschwindigkeit, behält vorausfahrende Autos im Blick und verlangsamt die Geschwindigkeit, bevor eine Ampel oder ein Kreisverkehr nahen. Also, kann man haben, muss man aber nicht.
Fazit: Der BMW 320d ist auf Wunsch und mit dem nötigen Kleingeld wie eh und je eine sportliche Limousine, die mit einer uneingeschränkten Alltagstauglichkeit glänzt – ob auf der Kurzstrecke oder Langstrecke.
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