Schule: Nicht versetzt und nun?

In einigen Bundesländern wurden bereits Zeugnisse verteilt und der Schock für so manchen Schüler und seine Eltern war ggf. trotz Vorankündigung durch die/den Lehrer/in groß: Versetzung gescheitert. Falls auch Ihr Kind zum Klassenwiederholer wird, helfen Ihnen vielleicht unsere Ratschläge…

Normalerweise sollten Schüler und Eltern bereits dank vorheriger Gespräche mit dem/der Klassenlehrer/in vorgewarnt sein, doch wenn es erst einmal Schwarz auf Weiß im Zeugnis steht, dass das Kind nicht in die nächste Klasse versetzt wird, ist der Scheck groß. Viele Gedanken – häufig zunächst nur negative – schießen einem durch den Kopf. Jetzt heißt es jedoch Ruhe bewahren und Ihrem Kind unbedingt unterstützend zur Seite stehen. Anstatt sich über das schlechte Zeugnis, dem mangelnden Lerneifer Ihres Kindes oder der ungerechten Behandlung durch die Lehrer zu ärgern und sich damit endgültig die Sommerferien zu verderben, sollte man versuchen, das Sitzenbleiben als eine Chance für Ihr Kind zu erkennen. Denn was viele zunächst nicht wahrnehmen können: Viele Sitzenbleiber profitieren von ihrer mal mehr, mal weniger freiwilligen Ehrenrunde und haben vermutlich im nächsten Schuljahr bessere Noten.

Vorwürfe helfen nicht, Unterstützung ist angesagt
Ein Kind, das sitzenbleibt, schämt sich häufig. Es fürchtet sich davor, was seine Freunde, Klassenkameraden oder Eltern sagen werden, und muss sich im nächsten Schuljahr mit einer neuen Klassengemeinschaft, neuen Lehrern und altem Lernstoff auseinandersetzen. Die Unterstützung durch die Familie ist da nun sehr wichtig. Sitzenbleiben ist schließlich keine Schande! Es gibt unzählige prominente Beispiele von Wiederholern: Edmund Stoiber, Harald Schmidt, Mehmet Scholl, Thomas Mann, Heinz Sielmann, Peer Steinbrück, Otto Waalkes, Winston Churchill und noch viele, viele andere mussten auch schon Extrarunden drehen.

Auf Spurensuche…
Damit sich das ganze Drama im Jahr darauf nicht wiederholt, macht es Sinn, ein (erneutes) Gespräch mit dem/der Klassenlehrer/in zu suchen, um dem Grund für das Sitzenbleiben zu erörtern. Sind es persönliche Gründe, steckt das Kind in der Pubertät, Scheidung/Trennung der Eltern, Überforderung (oder auch Unterforderung) – viele Gründe sind möglich. Ein Gespräch mit Ihrem Kind ist auch angebracht. Dabei soll es von Ihnen nicht mit Vorwürfen überschüttet werden, sondern frei heraus sagen dürfen, warum ihm was schwerfiel, wovor es Angst hat und ob es Ideen hat, wie sich künftig die Situation verbessern kann.

Lösungsansätze finden…
Das Ziel ist klar: Bessere Noten soll es im nächsten Schuljahr geben, um ein erneutes Sitzenbleiben zu verhindern. Vielleicht sind bereits kleine Veränderungen wie z.B. das Betreuen der Hausaufgaben in der Schule oder neue Lerntechniken erfolgreich. Auch da können die Lehrer mit ihren Vorschlägen gut zu Rate gezogen werden.

Wenn ein Miteinander schwer ist…
Vielleicht fühlen Sie sich hilflos und glauben, keine gute Hilfe für Ihr Kind zu sein. Oder ein Gespräch mit Ihrem pubertierenden Kind ist nahezu unmöglich und Sie finden zurzeit keinen Zugang zu Ihrem Kind. Auch da muss man den Kopf nicht hängenlassen. Manchmal hilft ein Gespräch mit einem völlig Fremden. Ihr Kind bekommt sehr gute Unterstützung beim Verein Nummer gegen Kummer e.V. und auch für die Eltern gibt es ein Sorgentelefon. Weitere Infos finden Sie hier!

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