Homeschooling – die neue Herausforderung für Eltern
Das Thema Homeschooling wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren immer mal wieder diskutiert, ist also nicht neu. Viele Familien kämpfen darum, ihren Kindern frei von der Schule Wissen zu vermitteln. Was in Ländern wie Großbritannien, der Schweiz, den Niederlande und einer Vielzahl anderer Länder üblich ist, gilt hier als verpönt. Seit Corona ist das anders.
Ein übliches Argument gegen Homeschooling ist die soziale Kompetenz, die es nach Meinung vieler nur in der Schule zu vermitteln gibt. In diesem Kontext muss jedoch die Frage berechtigt sein, wo soziale Kompetenz stattfindet, wenn der Klassenverband im Vorfeld ausgesiebt wird. Alle, die zu laut, zu aufgedreht, zu „anders“ sind, werden oft selektiert.
So kommen Kinder mit körperlichen oder geistigen Behinderungen etwa auf spezielle Schulen oder auch Kinder, die in der Entwicklung „Defizite“ zeigen, werden anderweitig beschult. Übrig bleibt eine alltagsferne Klassengemeinschaft, wie sie in der Realität eines Erwachsenen nicht existiert.
Durch die Corona-Pandemie zeigt sich jedoch, dass es auch anders geht. Während einige Eltern damit zu kämpfen haben, Arbeit und Wissensvermittlung unter einen Hut zu bringen, freuen sich andere über das Extra an gemeinsamer Zeit. Das auch aus Homeschoolern etwas werden kann, zeigen viele historische Beispiele, sogar Albert Einstein gehört dazu.
Dabei geht es gar nicht so sehr darum, gezielten Schulstoff zu vermitteln. Dieser Stoff ist darauf ausgelegt, einem Klassenverband von 25 Kindern und mehr ein Thema in einer vorgegebenen Zeit einzutrichtern. Homeschooling verfolgt einen anderen Ansatz.
Klassische Homeschooler orientieren sich am Schulstoff und gehen diesen mit ihrem Kind, im Tempo des Kindes, durch. Sie lernen mit den Kindern das Einmaleins und Bruchrechnen, helfen ihnen mit fiktiven Gesprächen oder mit einem motivierenden Rollenspiel. Davon unterscheidet sich das freie Lernen. Hier bildet das Wissen die Grundlage, dass jedes Kind von sich aus lernen will, nur verläuft dies in anderen Bahnen, als wir es ihm/ihr auferlegen wollen. Kinder werden dabei in ihrer Freude am Lernen unterstützt. Wird den Kindern die Lust am Lernen nicht durch Zwang auferlegt, ist das, was sie sich an Wissen aneignen, viel mehr echtes Interesse, wodurch sich nachhaltiges Wissen formt, das nicht nach einer Prüfung als irrelevant vergessen wird.
Ein wichtiger Punkt ist jedoch, dass Homeschooling nicht die Schule ersetzen soll. Wer sich nicht in der Lage fühlt, nötige Antworten geben zu können, keine Lust oder schlicht aufgrund der Arbeit keine Zeit hat, soll Kinder auch weiterhin in den klassischen Schulbetrieb geben können. Gleiches gilt für Kinder, die gerne in die Schule gehen. Vielmehr geht es um die freie Wahl und die eigene Entscheidung – vor allem des Nachwuchses selbst.
Tatsächlich zeigt sich Deutschland in Europa mit der rechtlichen Situation isoliert. So ist in fast allen anderen Ländern Homeschooling erlaubt oder zumindest geduldet. Was in Deutschland durch das Reichsschulpflichtgesetz von 1938 geregelt ist, hat selbst nach rund 82 Jahren Entwicklung und Fortschritt noch Bestand. Somit werden Kinder in Deutschland, wie im Übrigen auch in Nordkorea, wenn nötig mit der Polizei in die Schule gebracht. Von einer Bildungsfreiheit ist die Bundesrepublik Deutschland noch weit entfernt.
Wer seinen Kindern die Welt des Wissens ohne Druck, Mobbing, Versagensängsten und Stress näherbringen will, muss nach Österreich ausweichen. Denn hier ist Homeschooling grundsätzlich erlaubt. Die Kinder müssen lediglich einmal im Jahr ihren Wissensstand nachweisen. Deutsche Behörden und Gerichte sehen im Übrigen kein Problem darin, die Wissensvermittlung im häuslichen Bereich zu gestalten. Ihnen geht es viel mehr um die Befürchtung, Kinder sozial zu isolieren und damit Parallelgesellschaften zu begünstigen.
Mobbing in der Schule ist keine Seltenheit und Mobbing gab es schon immer. Im Zeitalter von Facebook & Co. ist das Hänseln eines Mitschülers, wie es früher nur genannt wurde, jedoch viel einfacher geworden. Wie erkennt man, dass sein Kind gemobbt wird, und was kann man dagegen tun?
Dieser Merksatz kann wohl schon als Klassiker gelten: "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel." Um sich die Reihenfolge der Planeten unseres Sonnensystems Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu merken, ist diese Eselbrücke unschlagbar. Doch nicht nur bei klassischem Schulwissen, auch bei komplizierten Lerninhalten wie in den Bereichen Medizin, Informatik oder Thermodynamik sind einfache Lernsprüche nach wie vor beliebte und bewährte Hilfestellungen, wenn es um möglichst effektives Lernen geht.
Sie wollen Ihr Kind unterstützen, damit es irgendwann in einem Beruf glücklich und erfolgreich ist? Dann helfen Sie ihm beim Lesenlernen! Denn die IGLU-Studie und andere Untersuchungen zeigen, dass jeder 5. Viertklässler nicht richtig lesen kann.