Das neue Schuljahr hat begonnen und so mancher Schüler geht mit Sorgen in den Unterricht. Doch es gibt Möglichkeiten, Lernprobleme in den Griff zu bekommen. Lerncoach und Zeitmanagement-Dozent Martin Krengel gibt Tipps.
Prüfungsangst, Stress, Versagensängste - der Druck auf die Schüler ist groß. Doch die meisten Prüfungsängste verschwinden, wenn man Lernprozesse strukturiert angeht, ist sich Martin Krengel sicher. In seinem Buch "Bestnote", das Mitte September in aktualisierter Auflage erscheint, hat er ein Zehn-Schritte-Lernsystem entwickelt, mit dem jeder Lernende prüfungsfit wird.
Nächtelanges Lernen ist bei Studenten und oft auch bei Schülern keine Seltenheit mehr. So mancher greift in seiner Verzweiflung sogar zu Aufputschmitteln. Doch das ist der absolut falsche Weg! "Wer Lern- und Konzentrationstechniken versteht, steigert seine Leistungsfähigkeit viel stärker als mit irgendwelchen Pillen", weiß Lerncoach Martin Krengel.
"Es bringt wenig, planlos das Lernen anzufangen. Schon gar nicht auf den letzten Drücker", warnt Krengel. Eine große Menge an Stoff kann erdrückend wirken. Sein Rat: Lerninhalte strukturieren und komprimieren. Sie sollten einen roten Faden ergeben, den man nutzen kann, um sich Wissen besser anzueignen. Ebenfalls sinnvoll ist es, "Visual Codes" zu verwenden - das sind kleine Skizzen und Diagramme, um den trockenen Lernstoff lebendig werden zu lassen.
Sitzt der Stoff, beginnt die Wiederholungsphase. Das Ziel: Sachverhalte verbalisieren, visualisieren und noch klarer strukturieren, denn in der Prüfung geht es um drei essenzielle Punkte: Erstens eine gute Struktur in den Ausführungen haben, zweitens präzise formulieren und drittens Themen clever vernetzen und transferieren.
Zu guter Letzt: Nach der Prüfung ist vor der Prüfung. Was war gut, was könnte man verbessern? "Wer sich diesen Fragen bewusst stellt, perfektioniert seinen Lernerfolg immer mehr - ganz ohne schädliche Aufputschmittel", bilanziert Martin Krengel.
Martin Krengel hat Wirtschaft sowie Psychologie studiert und sein Abi sowie beide Studiengänge mit "Auszeichnung" absolviert. Der 33-Jährige arbeitet als Lerncoach und Zeitmanagement-Dozent. Bereits in seinen Büchern "Studi-Survival-Guide" und "Golden Rules" entwickelte er Zeitmanagement-Konzepte und Lernmethoden für Schüler, Studenten und Wissensarbeiter.
Dieser Merksatz kann wohl schon als Klassiker gelten: "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel." Um sich die Reihenfolge der Planeten unseres Sonnensystems Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun zu merken, ist diese Eselbrücke unschlagbar. Doch nicht nur bei klassischem Schulwissen, auch bei komplizierten Lerninhalten wie in den Bereichen Medizin, Informatik oder Thermodynamik sind einfache Lernsprüche nach wie vor beliebte und bewährte Hilfestellungen, wenn es um möglichst effektives Lernen geht.
"Eulen" habe es ja immer schon gewusst: Morgens zu lernen bringt nichts! Wenn man Gelerntes sicher behalten will, sollte man danach erst mal schlafen. Das haben französische Forscher jetzt herausgefunden.