Können sie die praktischen, alten Eselsbrücken aus der eigenen Schulzeit noch weitergeben oder passen sie gar nicht mehr zu den neuen Regeln? Das Team vom mobilen Rechtschreibtrainer SchreibHero hat die geläufigsten alten Merksätze überprüft und klärt im undurchsichtigen Rechtschreibdschungel auf:
Trenne nie "st", denn es tut ihm weh - Diese alte Eselbrücke hat nach der Rechtschreibreform ausgedient. So darf man laut der neuen Rechtschreibung das "st" in Wörtern wie "Res-te" eben doch trennen, durchaus sinnvoll, da es nun bei der gesprochenen und geschriebenen Trennung keinen Unterschied mehr gibt.
Trenne nie "ck", mach's wie beim "ch" - Früher wurden Wörter mit ck bei der schriftlichen Silbentrennung mit kk (Zucker = Zuk-ker) geschrieben. Bei der neuen Rechtschreibung gilt diese Eselbrücke noch - aber anders: Denn heutzutage trennt man Wörter mit ck gleich nach dem Vokal, genau wie bei Wörtern mit ch (Zu-cker, Sa-che).
Das "s" im "das", es bleibt allein, passt dieses, jenes, welches rein - Die grundsätzliche grammatikalische Regel zur Schreibweise von "das" oder "dass" gilt nach wie vor. Schwieriger ist nach der neuen Rechtschreibung der orthografische Unterschied zwischen "ß" und "ss". Für diese neue Regelung gibt es jedoch auch neue hilfreiche Eselbrücken: "Vokal ist lang, es folgt Eszett bei "Buße", "Soße", "Fuß" ganz nett." und "Das doppelte s, das findet man bei "Flüsse", "Fass" und "Kuss", wenn man den Vokal kurz sprechen muss."
Wer brauchen nicht mit zu gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen - Jeder kennt sicherlich den Spruch über das täglich verwendete Verb. Wenn man sagt: "Du brauchst nicht kommen", ist das sprachlich falsch, obwohl der Satz "Du musst nicht kommen" korrekt ist. Grund dafür ist die Regel, dass Modalverben (z.B. müssen, wollen, können) ohne "zu" verwendet werden. "Brauchen" ist jedoch kein Modalverb. Deshalb ändert sich an dieser Grammatik-Regel auch ob der neuen Rechtschreibung nichts. Die Verwendung von "zu brauchen" gilt übrigens nur im positiven Sinne, denn "Du brauchst heute (zu) kommen" ist definitiv falsch.
Das Fazit vom SchreibHero-Team: Viele Eselbrücken, wie "Gar nicht wird gar nicht zusammen geschrieben" oder "Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich" haben auch heute noch Bestand. Für viele Änderungen in der Rechtschreibung gibt es aber keine Sprichwörter. Hier heißt es schlichtweg üben, üben, üben oder neue Eselsbrücken kreieren. Alle Schüler und Eltern, die sich nicht immer über die gültige Schreibweise sicher sind, sollten einmal auf die SchreibHero-Facebook Fanpage schauen. Dort gibt es regelmäßig Tipps rund um die deutsche Rechtschreibung: https://www.facebook.com/Schreibhero
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