Schularbeiten: Wie helfe ich meinem Kind?

Aller Anfang ist schwer - und gerade der Schulstart hat es in sich. Von morgens bis abends soll der kleine ABC-Schütze im Unterricht still sitzen und konzentriert mitarbeiten. Klar, dass dann die Energie für die häuslichen Schularbeiten erschöpft ist. Eltern können ihr Kind beim Lernen unterstützen...

Auch wenn zunächst wenig Lust da ist, es ist wichtig, dass Erstklässler von Anfang an den Stoff nachmittags noch einmal wiederholen und so das Gelernte festigen. Schließlich macht nur Übung den Meister - und zum Üben ist während der Unterrichtsstunden nun mal zu wenig Zeit. Außerdem sollen die Schüler allmählich lernen, selbstständig zu arbeiten. An Schularbeiten führt also kein Weg vorbei. Das sollten auch Sie als Eltern akzeptieren.

So schaffen Sie gute Lernbedingungen:
* Am besten räumen Sie den Hausaufgaben vom ersten Schultag an ebenso einen festen Platz im Tagesablauf ein wie dem Unterricht. Legen Sie eine Zeit fest, an dem Ihr Kind die Hausaufgaben machen soll. Probieren Sie in den ersten Tagen noch aus, wann Ihr Kind am besten arbeiten kann: gleich nach dem Mittagessen, erst nach einer kurzen Verschnaufpause, spätnachmittags? Dann machen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ab, wann die Hausaufgaben nun immer erledigt werden.
* Wichtig ist auch ein fester Arbeitsplatz! Am sinnvollsten ist es, Ihrem kleinen ABC-Schützen einen kindgerechten Schreibtisch zu kaufen, auf dem er stolz seine Hefte ausbreiten kann. Aber wundern Sie sich nicht: Anfangs ist meist trotzdem der Küchentisch der Hausaufgaben-Lieblingsplatz.
* Eine ruhige und entspannte Atmosphäre erleichtert das Lernen! Schalten Sie daher Radio und Fernseher aus, beschäftigen Sie jüngere Geschwister mit etwas anderem, verhindern Sie sonstige Störungen. Nur so kann sich Ihr Kind konzentrieren. Ganz wichtig: Vermeiden Sie Stress - denn unter Druck lernt niemand gut.
* Beginnen Sie damit, dass Ihr Kind zunächst die Sachen macht, die ihm leicht fallen und Spaß machen. Das motiviert - und gibt Elan für die schwierigeren Aufgaben.

So unterstützen Sie beim Lernen:
* Klar, dass Sie als Eltern den Schulstoff nicht lernen sollen, das soll Ihr Kind tun. Daher macht es wenig Sinn, wenn Sie ihm die Lösungen verraten bzw. sogar ins Buch schreiben. Geben Sie stattdessen lieber Denkanstöße. Fragen Sie nach, bringen Sie es auf den richtigen Weg, korrigieren Sie, aber lassen Sie es allein arbeiten.
* Kleine Kinder sind sehr schnell abgelenkt. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind nicht mehr bei der Sache ist, unterbrechen Sie kurz das Lernen. Dann sollte es jedoch zügig weitergehen. Bummeleien nerven nur und kosten unnötig viel Freizeit.
* (Nicht nur) Kinder brauchen Lob! Daher geizen Sie nicht damit! Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie toll finden, was es schafft.
* Bevor Spiel und Spaß losgeht, sollte zum Abschluss der Schularbeiten der Ranzen für den nächsten Tag gepackt werden. So gibt es keinen morgendlichen Stress, der Kopf ist frei für andere Sachen und das Kind lernt bereits, Ordnung zu halten und sich auf Kommendes vorzubereiten.
* Wenn die Hausaufgaben beendet sind, braucht Ihr Kind seine Freizeit für sich. Das baut auch die Anspannung ab! Es kann sich ausruhen, im Freien und/oder mit Freunden und Geschwistern spielen. Stellen Sie möglichst im ersten Schuljahr andere Anforderungen zurück. Und vermeiden Sie jeden "Freizeitstress".

Quelle: "Das Erziehungs-ABC" von Petra Stamer-Brandt & Monika Murphy-Witt (Gräfe und Unzer, 128 S., ISBN: 978-3-8338-1661-1, 12,90 Euro)

Foto: 1. Thommy Weiss, Pixelio