So schützen Sie Ihre Pullover und andere Wollsachen vor Motten
In der warmen Jahreszeit haben Pullover, Strickjacken und Schals Sommerpause, bleiben in den Schränken oder werden in Kisten verstaut. Doch Kleidung aus tierischen Fasern ungeschützt für längere Zeit im Dunkeln zu lagern, kann im Herbst zu einer bösen Überraschung führen: Fraßlöcher von Motten oder Teppichkäfern. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Wollkleidung davor schützen.
Leider sind gerade die eher teuren Teile aus Kaschmir, Schur-, Merino- oder Alpakawolle gefährdet: Hier hinterlassen die gefräßigen Larven der Kleidermotten ihre Löcher. Dagegen meiden sie Kleidung aus rein pflanzlichen und synthetischen Stoffen (z.B. Leinen oder Baumwolle), da sie diese nicht verdauen können. Auch der Nachwuchs von Teppichkäfern kann für die Schäden verantwortlich sein.
Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW, gibt Tipps, wie Kleidungsstücke aus Wolle oder Seide auch ohne Insektenvernichtungsmittel vor Insekten geschützt werden können:
Vor dem Einlagern waschen
Wollsachen soll man eigentlich nicht so häufig waschen, sondern lieber auslüften. Da aber Motten getragene Kleidung oder benutzte Wolldecken besonders schätzen, sollten Sie Ihr guten Stücke vor dem Einlagern im Sommer auf jeden Fall waschen. Waschmaschinen haben extra Wollprogramme, die mit niedrigen Temperaturen und geringer Schleuderstärke arbeiten - ideal für Schurwolle, Kaschmir, Seide und Merinowolle. Tierische Naturfasern wie Wolle und Seide sollten Sie außerdem mit einem speziellen Wollwaschmittel waschen.
Luftdicht verpacken
Bewahren Sie Ihre frisch gewaschenen und gut getrockneten Kleidungsstücke aus Wolle, Seide oder Daunen am besten in luftdicht schließenden Vakuumbeuteln aus etwas dickerer Kunststofffolie auf; dort sind sie vor fresslustigen Motten- und Käferlarven sicher. In Papier, Pappkartons oder Stoffbeuteln ist die Kleidung nicht ausreichend geschützt!
Motten und Käfer abschrecken
Manche Kleidungsstücke, beispielsweise Funktionskleidung aus Wolle, werden ganzjährig getragen. In diesem Fall lassen sich Motten und Käfer laut Umweltbundesamt durch pflanzliche Düfte wie Lorbeerblätter, Lavendel, Nelken, Zedernholz, Pfefferminze, Patchuli oder Thuja (ätherisches Öl vom Lebensbaum) abschrecken. Duftsäckchen müssen etwa alle drei Monate erneuert und Zedernholzklötzchen regelmäßig neu angeschliffen werden, damit ihre Wirkung nicht nachlässt. Hundertprozentigen Schutz bieten solche Mittel nicht und bei bereits bestehendem Befall nützen sie gar nichts mehr. Menschen mit Allergien gegen Duftstoffe könnten auch auf diese ätherischen Öle reagieren.
Befall erkennen und handeln
Mottenlarven fressen viele kleine Löcher in Strick oder Gewebe, während Teppichkäferlarven eher größere Löcher verursachen. Oft sind auch die Larven oder deren Hüllen sichtbar. Klebefallen mit Sexuallockstoffen (Pheromonen) können als Kontrolle dienen, ob ungebetene Gäste Einzug gehalten haben. Sie locken nur die männlichen Motten und Käfer an.
Bei Befall den Schrank ausräumen, die Kleidung waschen und möglichst in der Sonne trocknen, da Sonnenlicht die Larven und Eier austrocknet bzw. abtötet. Anschließend die Schrankflächen mit Essigwasser auswischen. Fugen und andere schlecht zugängliche Stellen können bei hitzebeständigen Materialien mit einem Föhn erhitzt werden. Achtung: Der Föhn darf dabei nicht überhitzen!
Profis hinzuziehen
Bei starkem oder hartnäckigem Befall brauchen Sie die Hilfe von Profis. Denn chemische Insektenvernichtungsmittel wie Pyrethroide sollten aus Gesundheitsschutzgründen nicht von Laien eingesetzt werden. Seriöse Anbieter zur Schädlingsbekämpfung findet man beim Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e.V. oder dem Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verband e.V..
Weiterführende Infos und Links: Fragen und Antworten rund um Schadstoffe im Haushalt unter www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe
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