Traurige Fakten zum Internationalen Frauentag

Wie bitter nötig der Weltfrauentag immer noch ist, zeigen die Auswertungen zu den verschiedensten Themen. Wir haben Ihnen einige zusammengestellt – aus aller Welt, aber auch aus Deutschland.

Müttersterblichkeit

In den Millenniums-Entwicklungszielen der Vereinten Nationen war ein Punkt, die Müttersterblichkeit zwischen 1990 und 2015 um zwei Drittel zu senken. Dieses Ziel wurde trotz großer Fortschritte bei der Senkung der Müttersterblichkeit nicht erreicht. In Deutschland sterben immer noch sieben von 100.000 (werdenden) Müttern.

Weibliche Genitalverstümmelung

Nach Schätzungen leben weltweit etwa 200 Millionen beschnittene Mädchen und Frauen und jährlich müssen etwa drei Millionen Mädchen, meist unter 15 Jahren, eine Genitalverstümmelung erleiden. Die Vereinten Nationen fordern ein weltweites Verbot der grausamen Praxis. In etwa 30 afrikanischen Ländern, vor allem südlich der Sahara, ist diese grausame Verstümmelung verbreitet. Sie wird auch in arabischen Ländern wie Oman und dem Jemen und in einigen asiatischen Ländern praktiziert. (Quelle: FAZ.net)

EU-Sanktionen gegen Gewalt an Frauen in Afghanistan

Zum ersten Mal hat die EU Sanktionen gegen insgesamt neun Verantwortliche und drei Institutionen in Afghanistan verhängt. Seit dort die Taliban herrschen, werden Frauen und Mädchen unterdrückt, ihre Menscherechte massiv beschnitten und Ihnen wird der Zugang zu Bildungseinrichtungen verwehrt. (Quelle: Spiegel)

Deutschland und EU: gleiche Bezahlung immer noch in weiter Ferne

Frauen in Deutschland verdienen weniger pro Stunde, arbeiten häufiger in Teilzeit und nehmen seltener überhaupt am Erwerbsleben teil. Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) haben Frauen 2021 unverändert 18 Prozent weniger verdient als Männer. Europaweit sind es durchschnittlich 15 Prozent. Am schlimmsten ist es in Estland mit fast 22 %, in Luxemburg ist es nur etwas über 1 %.

Unnötige Kaiserschnitte

Auch 2021 brachte fast jede dritte Frau in Deutschland ihr Kind per Kaiserschnitt auf die Welt, doppelt so viele wie vor 30 Jahren (Quelle: Destatis). Die Tendenz ist nach wie vor steigend. Laut WHO ist nur für 10-15 Prozent der Gebärenden ein Kaiserschnitt wirklich von Vorteil. Für alle übrigen Frauen und Kinder sind die Folgen und Nebenwirkungen durch die Narkose und den Eingriff in den Körper unverhältnismäßig hoch. (Quelle: Deutscher Hebammenverband e.V.)

Deutschland: Frauen auf Titelseiten

Fotografinnen und Illustratorinnen sind auch im Jahr 2022 noch stark unterrepräsentiert, besonders bei der Gestaltung von Magazincovern. Denn diese werden in den meisten Fällen von Männern ausgewählt und erstellt, wie eine Erhebung des FEMALE PHOTOCLUB, FREELENS und dem DJV Nord ergeben hat.
Untersucht wurden 72 Magazine, inklusive einiger Sonderausgaben, die im Jahr 2022 insgesamt 928 Titelausgaben veröffentlicht haben. Davon lag der Anteil der von Fotografinnen und Illustratorinnen gestalteten Cover bei nur 25 Prozent, der der männlichen Kollegen hingegen bei 54 Prozent. Die übrigen 21 Prozent entfallen auf gemischte Teams, nicht genau zuordenbare Credits oder Agenturcredits ohne Nennung von Urheber:innen. (Quelle: DJV)

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