Die Geschichte des Bettes: Von der Erdkuhle bis zur rückenschonenden Designer-Schlafstatt

Sich eine gemütliche Lagerstatt zum Schlafen zu schaffen, versuchten schon die Menschen in der Bronzezeit: Sie legten dafür Matten in Erdkuhlen. Die Betten und Matratzen, die wir heute kennen, gibt es seit dem 18. Jahrhundert, genauso wie Federbetten und Daunen – natürlich noch nicht ganz so komfortabel wie heute. Erfahren Sie mehr über des Menschen liebsten Rückzugsort.

Die alten Ägypter erfanden Gestelle mit geflochtenen Gurten, quasi die Vorläufer der heutigen Lattenroste. Sie wussten auch, dass Belüftung wichtig ist, damit die Matratzen nicht schimmeln. Im Mittelalter waren Himmelbetten beliebt, die am Tage auch als Schlafzimmer mit HimmelbettSitzgelegenheiten dienten. Denn reine Schlafzimmer, in denen die Betten standen, gab es damals noch nicht.

Klar, dass solche luxuriösen, mit Kissen und Decken ausgestatteten Betten nur den Wohlhabenden vorbehalten waren. Die Armen schliefen weiter auf dem Boden, eventuell mit einer Decke. Bei der ländlichen Bevölkerung gab es auch schon hölzerne Gestelle.


Die ersten Matratzen waren mit Stroh gefüllt, was für die Menschen des ausgehenden Mittelalters eine deutliche Steigerung des Komforts bedeutete. Natürlich sah es auch hier zwischen Arm und Reich sehr unterschiedlich aus: Adlige und reiche Bürger prunkten mit seidenen Paradebetten, bei den Bauern und ärmeren Teilen der Bevölkerung gab es schlichte Holzgestelle.

Doch irgendwann kamen die Prunkbetten außer Mode und die Schlafstätten glichen immer mehr den heutigen Betten in Kastenform – wenn an unsere heutigen Matratzen, waschbare kuschelige Topper und Lattenroste, die an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden können, auch noch nicht zu denken war.

Denn erstmal gab es sogar eine Wohnungs- und Betten-Knappheit – in größeren Städten vermieteten Bewohner ihre Betten stundenweise an arme Arbeiter. Oder zwei Arbeiterinnen oder Arbeiter teilten sich ein Bett – eine nutzte es tagsüber, der andere nachts – je nach Schicht. Da war an erholsamen Schlaf und Schlafhygiene, wie wir sie heute kennen, noch nicht zu denken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden komfortable Betten für alle möglich und auch nur zum Schlafen gedachte Zimmer waren nichts Besonderes mehr.

Alles für einen erholsamen Schlaf: Das zeichnet moderne Betten aus

Vor etwa 120 Jahren entwickelte man die Federkernmatratze, die die Matratze mit weichem Material in einer festen Hülle ablöste, für mehr Liegekomfort und auch für bessere Belüftung sorgte. Heutzutage besteht dieser Kern nicht mehr unbedingt aus Stahlfedern, Doppelbettsondern die Kunden haben die Wahl:

  • Kaltschaumkern
  • Kern aus Naturmaterialien (Kokos, Baumwolle)
  • Latexkern
  • Federkern
  • Gelschaumkern
  • Viskoseschaumkern
  • Kombi aus verschiedenen Materialien

Jede Matratze hat ihre Vorteile, deshalb informieren Sie sich vor dem Kauf gründlich. Auf jeden Fall ist es wichtig, dass sie zum Lattenrost passt, luftdurchlässig ist, in verschiedene Zonen aufgeteilt ist, die die verschiedenen Körperregionen optimal stützen, und insgesamt eine gute Lagerung des Körpers ermöglicht.

Was ist ein Matratzen-Topper und wozu ist er gut?

Topper kennen wir in erster Linie von Boxspringbetten, die ihren Siegeszug von den USA in die ganze Welt angetreten haben. Sie sind meistens höher als normale Betten und bestehen aus drei Teilen: der Federkernbox, der Obermatratze und dem Topper. Der Topper ist deutlich dünner als eine Matratze ( 4 bis 9 cm) und soll dem Liegekomfort praktisch den letzten Schliff geben – und die berühmte „Besucherritze“ verhindern.

Mittlerweile gibt es aber auch Topper für normale Betten, die auch dort dafür sorgen, dass der Liegekomfort deutlich erhöht wird. Es gibt sie aus verschiedenen Materialien, von Latex bis zu Daunen, wenn Sie es gern kuschelig haben.

Ein neues Bett kaufen – die Qual der Wahl

Holz- oder Polsterbett, Boxspringbett oder nicht, Farbe, Breite, Preis – wenn Sie das schon mal geklärt haben, sind Sie schon ein ganzes Stück weiter. Haben Sie Ihre Matratze lieber hart oder weich, mit oder ohne Topper, wie finde ich die Matratze mit den Komfortzonen an der richtigen Stelle... Es gibt also noch mehr zu klären.

Dann gibt es Produkttests, die Sie sich vor allem online ansehen können. Dort erfahren Sie, welche Shops gut abschneiden. Denken Sie auch an Liege- und Schlafkomfort und da sollten Sie sich gründlich informieren, online oder im Geschäft. Denn schließlich verbringt der Mensch ein Drittel seines Lebens mit Schlafen – und dafür sollte er sich gut betten!

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