"Einen sicheren Freund erkennt man in unsicherer Sache", sagte schon Cicero. Freunde sind wichtig - schon für kleine Kinder. Goethe prägte den Begriff von den Wahlverwandtschaften. Denn Verwandte kann man sich nicht aussuchen - Freunde schon.
Die ersten zaghaften Versuche, Freunde zu finden, unternehmen Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren. Oft lernen sie sich im Kindergarten kennen und wollen sich dann gerne auch mal am Nachmittag verabreden. Dann sind meist noch die Eltern dabei.
Das sieht in der Grundschulzeit dann schon anders aus. Wenn das Kind Glück hat, ist ein guter Freund in der Klasse, neben dem es dann auch sitzen möchte. Doch meistens haben die Kinder mehrere Freunde, mit denen sie oft auch ganz unterschiedliche Interessen verbinden: Mit der einen Freundin teilt man die Leidenschaft für Schleich-Tiere, mit der anderen geht man gemeinsam zum Schwimmverein.
Eins ist aber klar: Freundschaften sind für Kinder wichtig, weil sie ihre soziale und moralische Entwicklung fördern. Außerdem können Kinder dort das Verhalten zwischen "Gleich und Gleich" erproben, was ja mit den Eltern nicht möglich ist.
Kommen die Kids ins Teenie-Alter, sind Freunde immer noch enorm wichtig. Aber oft gibt es noch die Clique, mit der man gemeinsame Unternehmungen macht. Dann ist es oft auch sehr wichtig, dass man genauso angezogen ist, wie in der Clique üblich. Die Clique gibt Halt und hilft den Kindern, mit den Schwierigkeiten in der Pubertät zurecht zu kommen.
Werte wie Ehrlichkeit und Treue, Verschwiegenheit, Hilfsbereitschaft und Verständnis sind in jedem Alter wichtige Merkmale einer guten Freundschaft. Im Laufe der Jahre kommen dann noch die gemeinsamen Erinnerungen dazu, die den Zusammenhalt stärken: Weißt du noch, wie wir spontan beschlossen haben, nach Rom zu fahren, als uns ein günstiger Flug in die Hände fiel? Und wie ich mitten in der Nacht vor deiner Tür stand, weil ich Liebeskummer hatte und du mich getröstet hast? Und, und, und...
Gute Freunde zu haben ist auch im hohen Alter von großer Bedeutung, denn durch ihre Unterstützung kann die Lebenserwartung um bis zu 22 Prozent gesteigert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Flinders University http://www.flinders.edu.au/.
"Mehr noch als die Familie sind die Freunde ein wichtiger Faktor für die emotionale und psychische Gesundheit. Die Gespräche und die fortwährende Interaktion mit Personen, denen man am Herzen liegt, wirkt sich auch auf die Gesundheit positiv aus", erklärte Studienleiterin Lynne Giles. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass man sich seine Freunde - im Gegensatz zur Familie - aussuchen kann.
Doch nach welchen Kriterien sucht man seine Freunde aus? Zwei Sprichwörter bieten sich an: "Gleich und Gleich gesellt sich gern" und "Gegensätze ziehen sich an". Irgendwo dazwischen wird wohl die Wahrheit liegen.
Eine Rolle spielen natürlich auch die Bedürfnisse: Man möchte nicht allein sein, bestimmte Aktivitäten machen zu zweit einfach mehr Spaß, man möchte mit jemandem, dem man vertrauen kann, über alles reden können und man möchte so gemocht werden, wie man ist. Oft übernimmt natürlich auch der Partner/die Partnerin diese Funktionen. Aber trotzdem - den besten Freund oder die beste Freundin kann er nicht ersetzen!
Einzelkinder müssen sich in unserer Gesellschaft schon seit Jahrzehnten mit Vorurteilen auseinandersetzen. Dabei halten diese einer eingehenden Untersuchung nicht stand. Wir nehmen einige mal genauer unter die Lupe. Und es stellt sich heraus: Einzelkinder sind viel besser als ihr Ruf!
Was hilft gegen die Angst? Da könnte man zum Beispiel ein liebstes Kuscheltier nennen, das zum besten Freund werden kann. Oder einen großen unsichtbaren Freund, der einen versteht und auch aufmuntern kann! Zwei tolle Bücher für Kinder, die Trost brauchen - oder einfach eine tolle Geschichte lesen wollen!
Erst wer seine eigene Einstellung zum Thema Erziehung hinterfragt, hat gute Chancen, ein neues Erziehungsbewusstsein zu entdecken, das seine Kinder in eine glückliche Welt führt, meint Autor Bernhard Moestl. Wir stellen sein Erziehungskonzept bei uns vor.