Auch Mütter brauchen kleine Fluchten

Einmal Abstand zu gewinnen von Kind und Partner ist für Mütter oft schwierig - gerade in diesen Zeiten. Doch gerade sie haben es dringend nötig, auch mal abzuschalten. Wie Frauen auch in kleinen Wohnungen ein bisschen Raum für sich finden können, erfahren Sie bei uns.

Schon die große Schriftstellerin Virginia Woolf betonte einmal in einem Vortrag, dass ein eigener Raum für jede Frau enorm wichtig sei.
Doch bis heute sieht die Wirklichkeit anders aus. Drei Zimmer, Küche, Bad - wo bleibt da das Schlupfloch für die Person, die dort oft die meiste Zeit verbringt? Denn gerade wenn frau nicht berufstätig ist, hat sie praktisch keine Rückzugsmöglichkeit aus dem häuslichen Chaos. Und wenn Sie auch noch im Homeofice arbeiten, haben Sie es noch schwerer.

Doch wo gibt es eine Möglichkeit, mal ohne Störung zu lesen, zu malen oder der besten Freundin E-mails zu schreiben - eben das, was man gerne mal allein und in Ruhe tut?

Viele Männer haben dafür kein Verständnis: Du hast doch die ganze Wohnung für dich, wenn vormittags niemand da ist, kommt dann häufig als Argument. Und bei berufstätigen Müttern gilt das natürlich auch nicht. Aber wie auch immer: Wie soll man abschalten, wenn einen in Küche, Wohnzimmer, Flur überall die Arbeit anguckt? Und wohin soll sie sich verkrümeln, wenn er Fußball guckt? Etwa in die Küche?

Organizer und BlumenIst es nicht möglich, ein eigenes Zimmer abzuzwacken, reicht oft auch schon eine gemütliche Ecke im Schlafzimmer, mit den eigenen Büchern, einem Lesesessel und einer abschließbaren Kommode. Oder auch eine Nische im Flur, die durch eine Schiebetür abgetrennt wird. Diese Trennung ist ganz wichtig, um wirklich zu signalisieren: Hier hat die Familie nichts zu suchen.

Wo es diese Grenze nicht gibt, kommt es leicht zu "Übergriffen": Der Ehemann nutzt den Schreibtisch als Ablage, die Kinder leihen Schere, Bücher und Papier aus, bringen sie dann natürlich nicht zurück...

Die familienfreie Zone

Bringen Sie Ihrer Familie bei, dass die Mutter an ihrem Rückzugsort auch nicht permanent gestört werden darf. Kinder verstehen das ab einem gewissen Alter durchaus: Sie haben es auch nicht gern, wenn man sie beim Spielen mit den besten Freunden stört.

Letztendlich haben alle etwas von dem Ruheraum: Die Mutter ist ausgeglichener, der Ehemann entdeckt, dass seine Frau viel interessanter ist, wenn sie nicht nur für den Hausschrubbel zuständig ist, und die Kids lernen, dass man durchaus das eine oder andere Problem selber lösen kann und dass man die Freiräume jedes einzelnen Familienmitglieds respektieren muss.

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