Smartphone-Regeln tun Kindern gut

Eine niederländische Studie belegt: Eltern, die Regeln aufstellen und mit ihren Kindern Handy-freie Zeiten vereinbaren, tun ihrem Nachwuchs Gutes. Diese Kids schlafen besser und haben deshalb auch in anderen Bereichen weniger Probleme.

Jugendliche zwischen 15 und 16 Jahren schlafen besser, wenn sie und ihre Eltern Regeln für die Nutzung digitaler Medien wie Smartphones und Tablet-PCs aufstellen, fanden Forscher des Amsterdam Academic Medical Centre, des Universitätskrankenhauses der größten Stadt der Niederlande, heraus. Diese Kids gehen bis zu 30 Minuten früher ins Bett und schlafen etwa 20 Minuten länger als ihre Altersgenossen, die sich nicht an bestimmte Einschränkungen halten.

Fast 1.400 niederländische Jugendliche haben an der Studie teilgenommen. Sie wurden über einen längeren Zeitraum wissenschaftlich begleitet.

Mangel an Schlaf kann zu Störungen führen

Laut den Forschern fühlt sich fast jeder fünfte niederländische Teenager tagsüber schläfrig. Ein Mangel an Schlaf erhöht die Wahrscheinlichkeit anderer Probleme und führt beispielsweise zu Verhaltensstörungen.

Die Forscher überprüften deren Mediennutzung mithilfe von Fragebögen. Laut Medienpädagoge Peter Nikken besagt eine oft verwendete Regel, dass Jugendliche ihre Smartphones nicht mit ins Schlafzimmer nehmen sollten. Eine andere beliebte Regelung beinhalte, dass die Jugendlichen Computerspiele deutlich vor der Zeit beenden, zu der sie üblicherweise schlafen gehen.

Auch in anderen Bereichen Grenzen setzen

Nikken kann sich vorstellen, dass Eltern, die Regeln für die Mediennutzung festlegen, auch in anderen Bereichen Grenzen setzen. Dazu gehörten Vereinbarungen über die Zeit, zu der die Jugendlichen zu Hause sein müssen, zum Alkoholkonsum oder zu sportlichen Aktivitäten außerhalb der Schule. Diese Vereinbarungen könnten ebenfalls zur besseren Gesundheit oder einem besseren Schlafrhythmus beitragen.

Dass es gar nicht so einfach für Eltern ist, Vereinbarungen zur Smartphone-Nutzung zu treffen, gesteht Henrieke Hoogendijk zu. Die niederländische Medienpädagogin gibt Ratschläge, wie es gelingen kann: "Seien Sie als Elternteil bereit, gemeinsam klare Entscheidungen darüber zu treffen, wozu Kinder ihr Telefon nutzen. Welche Apps und Spiele erlauben wir und welche verbieten wir? Erkläre diese Entscheidungen und zeige dies konsequent in deinem eigenen Leben. Interessieren Sie sich für die Medienwelt Ihres Kindes. Nur dann können Sie ein effektives Gespräch über die Telefonnutzung führen, in dem Sie auch Grenzen setzen können."

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