Handys in Sichtweite ruinieren die Aufmerksamkeit

Kennen Sie das auch: Man sitzt mit seinem Nachwuchs am Mittagstisch, aber es kommt kein vernünftiges Gespräch zustande, weil das Handy mit auf dem Tisch liegt. Schon seine bloße Präsenz stört die menschliche Aufmerksamkeit, zeigt jetzt eine Studie der University of Southern Maine.

Um die Daten zu erheben, wurden unter Studenten zwei Gruppen gebildet und diese separaten Aufmerksamkeitstests unterzogen. Die Teilnehmer hatte dabei keine Ahnung vom Sinn und Zweck der Untersuchung. In der einen Gruppe durften mitgebrachte Mobilgeräte auf dem Tisch liegen bleiben. Die jeweils zweite Gruppe sollte ihr Smartphone während des Tests in der Taschen verstauen.

Der Aufmerksamkeitstest bestand aus einer Reihe von logischen Ergänzungs- und Rechenaufgaben mit Zahlenreihen. Studienleiter und Psychologe Bill Thornton kommt zum Ergebnis, dass die Gruppe, die ihre Mobilgeräte außer Sichtweite deponiert hatte, wesentlich besser abschnitt. Im Schnitt wurden 26 Prozent der Aufgaben korrekt gelöst, während die andere Gruppe mit 21 Prozent im direkten Vergleich deutlich hinten lag.

Andere Untersuchungen hatten ergeben, dass schon die bloße Gegenwart eines Smartphones soziale Kompetenzen schwächt. Dabei muss das Mobilgerät nicht einmal berührt werden - dennoch verschlechtert sich die Diskussionsfähigkeit von Menschen enorm.

Also: Im Gespräch und natürlich beim Lernen sollte das Handy besser in der Tasche bleiben. Aber: Man kann das Handy umgekehrt natürlich auch zum Lernen nutzen. "Auch medienpädagogische Studien zeigen, dass Handys oft die Aufmerksamkeit der Benutzer erregen. Das kann in einem mediendidaktisch professionell gestalteten Unterricht positiv genutzt werden. Aufgaben werden dann zum Beispiel mit dem Handy gestellt und gelöst", erläutert Medienpädagoge Christian Swertz.

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