5 Tipps zur Förderung der Sprachentwicklung bei Kleinkindern
Schon bevor Ihr Baby sein erstes Wort spricht, hat es die Muster und Regeln der Sprache durchs Zuhören aufgenommen und sich eingeprägt. Sprechen Sie also viel mit Ihrem Kind, um seine Sprachentwicklung zu fördern. Was noch wichtig dafür ist, lesen Sie hier.
Es beginnt mit einzelnen Lauten (oh oder ah), im sechsten bis achten Monat werden es Silben (ma, ma, da, da). Ab dem 12. Monat sind vielleicht schon einige einfache Wörter dabei.
Zunächst versteht ein Kind aber mehr Wörter, als er sprechen kann. Doch nach und nach fügen sich die Silben zusammen und Kinder können jede Woche bis zu zehn neue Wörter zu sprechen. Forschungen haben ergeben, dass der Wortschatz eines Kleinkindes enorm zunimmt, sobald es etwa 50 Wörter sagen kann. Diese aufregende Phase, die als "Sprachexplosion" bezeichnet wird, beginnt in der Regel zwischen 18 und 24 Monaten.
Eltern haben einen großen Einfluss auf die Sprachentwicklung ihres Kindes. Wenn Sie von Anfang an mit Ihrem Kind kommunizieren, werden sein Wortschatz und seine Sprachkenntnisse davon deutlich profitieren.
Damit Eltern den Spracherwerb ihres Kleinkindes optimal fördern können, hat Jessica Rolph, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Lovevery (Montessori-inspiriertes Spielzeug) und Mutter von drei Kindern, fünf Tipps zusammengetragen:
1. Beschreiben Sie, was Sie tun
Schaffen Sie ein sprachreiches Umfeld für Ihr Kleinkind, indem Sie einfach mit ihm reden, während Sie alltäglichen Aufgaben nachgehen. Versuchen Sie, Ihre Aktivitäten – selbst banale Dinge im Haushalt oder beim Kochen – zu beschreiben und zu erklären, damit es neue Wörter lernt und sich Bekanntes einprägt: “Ich werde jetzt das Geschirr abwaschen. Oh, das Wasser ist sehr warm.” Auch wenn es sich anfangs vielleicht albern anhört, merkt sich Ihr Kind Ihre Worte und verbindet sie mit den entsprechenden Handlungen.
2. Führen Sie ein Gespräch
WissenschaftlerInnen haben herausgefunden, dass Gespräche zwischen einem Erwachsenen und einem Kind das noch junge Gehirn stimulieren. Indem Sie sich auf Ihren Nachwuchs einlassen und miteinander über etwas reden, das Ihr Kind interessiert, können Sie ihm wertvolle Sprachkenntnisse vermitteln. Fangen Sie ein Gespräch an, indem Sie auf Dinge zeigen, die Sie im Alltag sehen: “Schau mal, da ist ein Vogel am Himmel. Kannst Du 'Vogel' sagen?” Oder reagieren Sie auf die Worte des Nachwuchses: Wenn Ihr Kind "Hund" sagt, greifen Sie dies auf: “Ich höre einen Hund, dieser Hund bellt laut.” Warten Sie bis Ihr Kind “antwortet” beziehungsweise reagiert und führen Sie so die “Unterhaltung” fort.
3. Halten Sie Blickkontakt
Wenn Ihr Kleinkind ein neues Wort hört, sucht es automatisch nach Hinweisen, um die Bedeutung zu verstehen. Eine der besten Informationsquellen ist Ihr Gesicht. Sieht Ihr Kind, wie sich Ihr Mund bewegt, wenn Sie sprechen, kann es diese Bewegungen den Lauten zuordnen. Es kann dann versuchen, die gleichen Laute und Wörter nachzuformen. Wichtig hierbei ist: Begeben Sie sich auf dieselbe Ebene. Knien Sie sich hin, gehen Sie in die Hocke oder heben Sie Ihr Kind hoch, damit es Ihr Gesicht gut erkennen kann.
4. Verwenden Sie eine komplexe Sprache
Ihr Kleinkind ist für mehr Vokabular bereit, als Sie vielleicht denken. Beschreiben Sie das, was Sie sehen, so genau wie möglich. Sie könnten sagen: “Sieh Dir diesen schönen Distelfalter an, wie er über die Blumen fliegt.” Verwenden Sie Wörter wie “riesig” anstelle von “groß”. Vermeiden Sie es, schwierigere Begriffe in Büchern zu vereinfachen – der Kontext, der durch Ihr Vorlesen und die Bilder geschaffen wird, hilft Kindern, einen Sinn in Wörtern zu erkennen, auch wenn sie diese erst später selbst aktiv verwenden.
5. Gestalten Sie die Vorlesezeit lebendig
Die Art und Weise, wie Sie Ihrem Kind vorlesen, kann die Entwicklung seiner Sprachkenntnisse beeinflussen – das haben WissenschaftlerInnen herausgefunden. Wichtig ist dabei, die Vorlesegeschichte auf die Erfahrungen und den Alltag des Nachwuchses zu beziehen. Denn Kleinkinder lieben es, Teil der Handlung zu sein, die vorgelesen wird. Finden Sie also heraus, wie die Geschichte im Buch mit etwas zusammenhängt, das Ihr Kind im wirklichen Leben erfahren hat: “Sieh mal, der Junge streichelt eine Katze. Das hast Du heute Morgen auch gemacht!”
Das Vorlesen muss nicht perfekt nach der Geschichte des jeweiligen Buches ablaufen, um die Sprachentwicklung Ihres Kindes zu fördern. Die ‘Unterbrechungen’ Ihres Nachwuchses bedeuten nämlich, dass es in seiner Ausdrucksfähigkeit Fortschritte macht – es kann seine Bedürfnisse, Wünsche und Meinungen in Worte fassen. Und durch Wiederholungen wird der passive Wortschatz erweitert, was dem Kind hilft, Wörter und Konzepte zu verstehen und miteinander zu verknüpfen.
Quellen und Bildrechte:
Das Frühlernsystem von Lovevery (lovevery.eu) unterstützt Familien mit entwicklungsstufengerechten Spielzeugen und begleitenden Multi-Channel-Inhalten und Informationen für Eltern.
Sie wollen Ihr Kind unterstützen, damit es irgendwann in einem Beruf glücklich und erfolgreich ist? Dann helfen Sie ihm beim Lesenlernen! Denn die IGLU-Studie und andere Untersuchungen zeigen, dass jeder 5. Viertklässler nicht richtig lesen kann.
Während man lange davon ausging, dass jüngere Kinder noch nicht in der Lage sind, wissenschaftlich zu denken, weist nun eine neue Studie nach, dass bereits 6-Jährige grundlegende Fähigkeiten dazu haben können. Wie sehr sie diese entwickeln, hängt wesentlich von der Förderung durch ihre Eltern ab.
Oft ist man überrascht, wenn man einen Blick ins Kinderzimmer wirft: Die Kleinen haben sich mal wieder aus Kisten und Kästen ein Büro gebaut, sitzen mit ernster Miene an einem nachgebauten Schreibtisch, imitieren zu telefonieren oder Emails zu schreiben. Warum finden Kinder das toll?